Das Gute an „schlechten“ Gefühlen

„Schlechte“ Gefühle gibt es nicht: Melanie Wienecke (rechts) mit Katja Nowroth und Daniela Lüdeel (v.l.) vom ePunkt.

Die Vortragsreihe „Was ist sozial?“ ist Teil einer Kampagne der Freiwilligenagentur ePunkt. Besucher bekommen dabei tiefe Einblicke in die Komplexität und Bedeutung von Gefühlen.

„Alle Gefühle machen uns Menschen zu sozialen Wesen“, sagt Dr. Peter Delius, Psychiater, Psychotherapeut und Vorstand von ePunkt, der Freiwilligenagentur in Lübeck. Zudem unterstreicht er, dass Menschen, die sich sozial engagieren und darüber Glücksgefühle empfinden, daraus Stärken ziehen und schwere Lebenssituationen so besser durchstehen können.

Gefühle sind Treiber für soziales Verhalten

Unser Miteinander setzt sich aus einem Repertoire von über 400 Gefühlen zusammen. „Gefühle wie Eifersucht, Hass, Wut, Gier oder Neid sind Treiber für soziales Verhalten und keinesfalls Abfallprodukte der Evolution. Sie tragen vielmehr wesentlich zum Funktionieren von Beziehung und Gesellschaft bei. Das Spüren und Zeigen von Emotionen macht es möglich, dass wir einander mögen und uns aushalten“, führt der Vorstand von ePunkt aus.

Experten aus Kulturwissenschaft, Psychologie und Psychiatrie

Der Lübecker Verein versteht sich als Impulsgeber für soziales und bürgerschaftliches Engagement in der Hansestadt. Er gibt namhaften Experten aus Kulturwissenschaft, Psychologie und Psychiatrie in der Vortragsreihe „Was ist sozial?“ Gelegenheit, anhand von Plädoyers den schlechten Gefühlen und ihrer Bedeutung ausführlich nachzuspüren. Nach den Themen „Gier“ und „Eifersucht“ Ende 2017 steht im Vortrag am Mittwoch, 11. Januar, 19 Uhr, die Wut im Fokus: Eva-Lotta Brakemeier, Marburger Professorin, forscht über Psychotherapie bei Persönlichkeitsstörungen und depressiven Störungen und verteidigt die Wut in ihrer individuellen und sozialen Bedeutung in der VHS am Falkenplatz. Zu Beginn stellen Studierende der Musikhochschule Lübeck die Wut musikalisch dar.

Vortragsreihe über Komplexität menschlicher Gefühle

„Mit unserer Vortragsreihe möchten wir die Komplexität menschlicher Gefühle aufzeigen und darüber eine Kampagne für soziales Engagement vorbereiten“, erläutert Melanie Wienecke von der Freiwilligenagentur. Neben der Musikhochschule gibt es mit der Werkkunstschule, die Plakate und Postkarten kreiert hat, sowie der Buchhandlung Hugendubel, bei der ein Büchertisch zum Thema ausgestellt ist, und der Gemeinnützigen weitere Kooperationspartner. Die Veranstaltungen finden neben den Räumlichkeiten der VHS am Falkenplatz auch in der Gemeinnützigen in der Königsstraße statt.

Anmeldung zur Vortragsreihe „Was ist sozial?“

Dr. Peter Delius referiert am 1. Februar, 19 Uhr, in der VHS zum Thema „Neid“. Dort soll die Emotion Hass beim darauf folgenden Termin am 1. März von der Berliner Professorin Christina von Braun verteidigt werden. Die Bosheit steht am 22. März in der Gemeinnützigen bei Professor Hans-Ludwig Kröber aus Berlin im Vordergrund. Besucher dürfen auf die tiefen Einblicken in die Komplexität und Bedeutung der jeweiligen Gefühle sowie auf die jeweilige musikalische Umsetzung gespannt sein. Infos und Anmeldung bei Melanie Wienecke, Freiwilligenagentur ePunkt, Hüxtertorallee 7, Telefon 0451/30 50 405, per E-Mail info@epunkt-luebeck.de oder im Internet auf www.epunkt-luebeck.de mpa

 

Foto: „Schlechte“ Gefühle gibt es nicht: Melanie Wienecke (rechts) mit Katja Nowroth und Daniela Lüdeel (v.l.) vom ePunkt. © mpa

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