Modellspielzeug-Mekka in Reinfeld

Modellautos, Modellflugzeuge und Modellschiffe: Michael Rose lässt Kinderträume in seinem Sammler-Reich wahr werden.

Beim Anblick seiner mehr als 10000 Autos, Flugzeuge und Schiffe schlägt das Herz des Sammlers Michael Rose gleich einen Tick schneller. Miniatur-Autos von Wiking stapeln sich in den Regalen, im Hafen liegen Schiffe vor Anker und irgendwo wartet eine Lok im Bahnhof. „Train & Toys Modellspielzeug“ heißt das Reich des Reinfelders, das inzwischen zu einem Mekka für Sammler geworden ist.

Jedes Ausstellungsstück hat eine Geschichte

Das, was wie Chaos aussieht, hat System, denn über jedes seiner Sammlerstücke führt Michael Rose genau Buch und weiß zu nahezu jedem Ausstellungsstück eine Geschichte zu erzählen. Wie zu einem transparenten Tanklastwagen, den er voller Stolz aus einer Vitrine holt. „Den habe ich von der Berliner Glasmafia. 300 D-Mark habe ich in den 90er Jahren für drei transparente Wiking-Lastwagen bezahlt. Legal zu kaufen gab es die nämlich nicht“, verrät Rose.

Modelle von Passagierschiffen

Sein neuer Stolz ist ein Hafen, den sich ein unbekannter Sammler selbst gebaut hatte. In ihm liegen zwei Modelle von Passagierschiffen vor Anker, die „Europa“ und die „Liberté“. Wenn Rose die „Liberté“ herausholt, staunen selbst andere Sammler. „Dass Wiking ein Modell nach der Umbenennung herausgebracht hat, weiß kaum jemand“, freut sich Rose, der auch die Geschichte beider Schiffe kennt. „Die ,Europa’ wurde im Zweiten Weltkrieg als Truppentransporter eingesetzt. 1945 brachte sie als Flüchtlinge von Swinemünde nach Kiel. Im Mai 1946 wurde sie als Reparationsleistung Frankreich zugesprochen und dort 1950 in ,Liberté’ umbenannt“, erzählt der Sammler. Eines hat Michael Rose bisher nicht herausbekommen: „Ich wüsste gerne, welcher Hafen hier nachgebaut ist. Wahrscheinlich zeigt das Modell einen Hafen während der Kriegszeit, denn es gibt sogar einen U-Boot-Bunker. Unterteilt ist er in einen zivilen und einen Marinehafen“, glaubt der Sammler.

Altes Lübecker Bahnhofsschild

Aus dem Eisenbahnbereich hat Michael Rose eine besondere Rarität ergattert: ein Lübecker Bahnhofsschild. Das aber ist nicht irgendein Schild, sondern stammt aus der Schwarz-Weiß-Verfilmung „Buddenbrooks“ mit Liselotte Pulver, Hansjörg Felmy und Nadja Tiller in den Hauptrollen, die 1957 auf dem Museumsbahnhof Schönberger Straße bei Kiel gedreht wurde. Rose: „Bevor mir das Schild geschenkt wurde, hat es viele Jahre auf dem Dachboden des Museumsbahnhofs gelegen. Inzwischen ist es restauriert.“

Spielzeugreich von Michael Rose

Zu finden ist das Spielzeugreich von Michael Rose im Altenfelder Weg 3. Geöffnet hat es immer mittwochs von 16 Uhr an. Andere Öffnungszeiten sind nach Absprache möglich. Zu erreichen ist Michael Rose unter 0170/540 62 57. Weitere Infos gibt es auf www.wiking-ausstellung.de.

 

Foto: Das Reich von Michael Rose: Der Hafen ist der ganze Stolz von Michael Rose. Zu gerne wüsste er, welcher Hafen hier nachgebildet ist. Foto: pd

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