Die Krippen aus Bethlehem

Nabil Shahwan stellt in der Lübecker Marienkirche Hunderte Kunstwerke aus Olivenholz aus.

Mehrere Hundert Werke sind in der Kirche ausgestellt – Schüsseln, Kerzenhalter, Kreuze, Figuren, Herzen, Schneidbretter, Baumschmuck, Bestecke, Handschmeichler und Krippen. Alles ist aus Olivenholz, zum Teil aus alten Stämmen historisch bedeutsamer Adressen. 40 christliche Schnitzerfamilien haben an den kleinen und großen Kunstwerken gewerkelt. Nabil Shahwan ist wieder in St. Marien. Dort steht er in der Bürgermeisterkapelle und verkauft Krippen, die über das Jahr in Bethlehem von christlichen Familien gefertigt und per Schiff nach Deutschland gebracht wurden.

Abbildung des Abendmahls von Nabil Shahwan

„Wir danken dem Kirchenvorstand und den Pastoren von St. Marien, dass wir auch nach elf Jahren wieder kommen und ausstellen durften“, so Nabil Shahwan. „Die Aktion ist sehr wichtig für die vielen Familien, in denen das alte Handwerk betrieben wird und dessen Verkaufserlös den Schulkindern zugute kommt“, sagt Shahwan. Das Olivenholz, das zum Teil so feingliedrig verarbeitet ist, wird nur poliert und geölt, weiß Shahwan. Unter den Stücken ist auch eine Abbildung des Abendmahls. Preis: 200 Euro. Die meisten Werke stammen aus Bethlehem und sind von dortigen Schnitzern gemacht worden. Die Ausstellung und der Verkauf im Ausland sei wegen der politischen Lage in Palästina und Israel sei „immens wichtig“, wie Shahwan erklärt. „Die Menschen besuchen nur für ganz kurze Zeit die Krippenausstellungen in Bethlehem. Sie gehen ganz schnell wieder raus“, bedauert der Mann, der sich in der kalten Marienkirche mit einem provisorischen Heizgerät behilft. jac

 

Foto: Nabil Shahwan stellt die Werke von 40 christliche Schnitzerfamilien aus Palästina in St. Marien aus. © jac

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