Der Duftzaun an der Verbindungsstraße zwischen Lübeck und Stockelsdorf hat den Unfallschwerpunkt etwas entschärft.
Lange hatte es gedauert, bis endlich die Verlängerung der Kreisstraße 13 vom Gewerbegebiet Roggenhorst bis Stockelsdorf gebaut werden konnte. Mittlerweile fließt der Verkehr seit vier Jahren, und die Verbindung zur Entlastung der Ortsdurchfahrt von Stockelsdorf wird gut angenommen.
Projekt zur Reduzierung der Wildunfälle
Mit der Eröffnung der Stecke ergaben sich jedoch neue Probleme. Da es an dieser Stelle vorher keine Straße gab, häuften sich seit Eröffnung die Zahl der Wildunfälle. Im Mai dieses Jahres wurde daher ein Projekt des Hegerings IV der Kreisjägerschaft Lübeck im Revier Groß Steinrade und des ADAC gestartet. Projektbetreuer ist mittlerweile Hegeringleiter Stefan Dohse, der als externer Mitarbeiter die Projektleitung übernommen hat.
Duftzaun sorgt für weniger Wildwechsel
Seit gut einem halben Jahr soll ein sogenannter Duftzaun dafür sorgen, dass der Wildwechsel weniger wird (der Wochenspiegel berichtete). Das sind Metallstäbe, an denen flatternde Metallstreifen und Schaumdepots angebracht wurden. Diese werden regelmäßig alle vier Wochen beduftet. Diese Duftstoffe werden von den Wildarten als Fressfeinde wahrgenommen und sollen die Tiere verwirren, sodass sie zunächst stehen bleiben.
50 Prozent weniger Fallwild
Revierleiter Christian Seiler kann in einer Zwischenbilanz positive Ergebnisse vermelden: „Wir haben bisher 50 Prozent weniger Fallwild zu verzeichnen, das Projekt ist aus unserer Sicht erfolgreich.“ Als Fallwild bezeichnen die Jäger Rehwild, das durch Unfälle getötet wurde. Bis zum 1. April müsse man jedoch warten, dann gebe es erst genaue Zahlen, so Seiler, da das Jagdjahr dann ende.
Freilaufende Hunde schrecken Wild auf
In der vergangenen Saison musste Seiler 26 Tiere Fallwild und drei Schwarzwild, das sind Wildschweine, an der K 13 verzeichnen, im ersten halben Jahr dieser Saison sind es bislang 15 Fallwild und ein Schwarzwild. Probleme machen jedoch Hundehalter, deren Hund auf den Feldwegen an der K13 frei laufen gelassen werden. „Die Hunde schrecken das Wild auf und jagen hinterher“, berichtet Seiler. „Da nützt dann auch ein Duftzaun nichts, wenn die Tiere in Panik davonlaufen.“ Angesprochene Hundehalter zeigten sich leider wenig einsichtig, bedauert der Revierleiter. Stefan Dohse sieht darin ebenfalls ein großes Problem und bittet um Rücksichtnahme.
Duftzaun mit dem Geruch eines Fressfeindes
Das Projekt Duftzaun wurde im Mai gestartet, damit sich die Tiere bereits daran gewöhnen konnten, bevor die Blattzeit des Rehwilds beginnt. „Das ist die Brunft der Rehe, die im August stattfindet“, so Dohse. Da kann es schon einmal vorkommen, dass ein liebestoller Rehbock einfach über eine Straße läuft. Der Duftzaun mit dem Geruch eines Fressfeindes warnt das Wild und verhindert somit die Querung der Straße. HÖ
Foto: Hegeringleiter Stefan Dohse betreut als Projektleiter für den ADAC mittlerweile das Projekt Duftzaun an der viel befahrenen K13. © HÖ