Kein Kletterfest, keine Jugendreise – Verein reagiert damit auf Entscheidung der Politik.
Der Verein für offene Jugendarbeit (VOJA) in Bad Schwartau hat auf der Internetseite des Jugendzentrums Alte Zwoelf angekündigt, dass ab 2018 alle Aktionen außerhalb des Jugendzentrums absagt werden. Das betreffe das Wald- und Kletterfest, die Jugendreise, den Neujahrsempfang „Jung für Alt“ und die Beteiligung an Festen innerhalb der Stadt Bad Schwartau. Damit reagiert der Verein auf die jüngst in der Stadtvertretung mit Mehrheit von CDU und WBS getroffene Entscheidung (der Wochenspiegel berichtete).
VOJA fehlen finanzielle Mittel
Mit den bereitgestellten Mitteln von 235000 Euro „können wir die seit 1. September 2017 vakante Stelle auch im Jahr 2018 nicht neu besetzen. Dadurch fehlen uns 27 Prozent unserer Stellen“, heißt es in der Stellungnahme. So könne man „weder im Jugendzentrum die gleiche Qualität liefern, noch ist es möglich, Angebote im Gemeinwesen durchzuführen.“ Aus Sicht des VOJA ist sogar „das Vertrauen von Teilen der Kommunalpolitik nicht mehr gegeben“. Der VOJA besteht im nächsten Jahr seit vier Jahrzehnten. Zurzeit gäbe es 3,7 Stellen im Jugendzentrum Alte Zwoelf, dessen Träger der Verein ist. Das pädagogische Programm sei auf diese Stundenzahl ausgelegt. Seit September habe man durch die Kündigung einer Mitarbeiterin nur noch 2,7 Stellen im Jugendzentrum. Aufgrund der Finanzierungsprobleme „konnten wir diese Stelle nicht neu besetzen“, teilt der VOJA mit.
VOJA benötigt 285000 Euro
Mit dem bewilligten Etat von 235000 Euro (plus 50000 Euro mit Sperrvermerk versehen) sei es auch 2018 nicht möglich, die Stelle neu zu besetzen. „Um 2018 unser qualifiziertes Angebot aufrecht zu erhalten, müsste der Sperrvermerk entfernt und dem VOJA 285000 Euro zur Verfügung gestellt werden“, heißt es weiter. Der Antrag der SPD Bad Schwartau zur Stadtverordnetenversammlung im Oktober hätte dem VOJA die Möglichkeit eröffnet, diese Stelle sofort neu zu besetzen, erklärt der Verein. ES
Foto: Auch das Kletterfest in Bad Schwartau steht nach Ankündigung des VOJA vor dem Aus. © hfr