Als Fremdsprachenassistentin auf den Orkneyinseln

Die Lübeckerin Sina Hötzsch (26) arbeitet für ein Jahr als Fremdsprachenassisentin auf den Orkney-Inseln.

Nach ihrem Lehramtsstudium ist die Lübeckerin Sina Hötzsch zurzeit für ein Jahr auf den schottischen Orkneyinseln als Fremdsprachenassistentin tätig.

Sie ist in Lübeck aufgewachsen und hat am Trave Gymnasium ihr Abitur gemacht. Jetzt hat Sina Hötzsch ihren Masterstudiengang auf Lehramt in Kiel abgeschlossen. Um die Wartezeit bis zum Referendariat zu überbrücken, arbeitet sie seit Anfang September als Fremdsprachenassistentin auf den Orkneyinseln, die zu Schottland gehören.

Neun Monate auf einer Insel im Nordatlantik

„Als ich im Mai einen Anruf bekam und es hieß, ich würde auf die Orkneyinseln gehen, musste ich erstmal im Atlas nachschauen, wo die überhaupt liegen“, erzählt die 26-Jährige. „Fest stand, dass das ein interessantes Jahr werden würde.“ Kein Wunder: Neun Monate auf einer Insel im Nordatlantik, 90 Minuten Fährfahrt vom nördlichen Festland entfernt, zu verbringen bedeutet für die junge Frau, Familie und Freunde, Heimat und Muttersprache zurück zu lassen. „Schwer fiel mir das nicht, denn ich war gespannt auf die Leute und ihre Kultur hier oben“, sagt sie.

Die Orkneyinseln gehören  zum Königreich Schottland

Die Orkneyinseln kamen erst 1468 zum Königreich Schottland dazu und haben daher auch eine ganz andere Kultur als die Orte in Schottland, die bekannter sind. „Die Landschaft ist geprägt vom rauen Wind, es gibt kaum einen Baum in Orkney, und die Farmer können außer eine hier heimische Gerstenart kaum etwas anbauen“, hat sie mittlerweile gelernt. „Deshalb sieht man auch mehr Schafe und Rinder auf den Wiesen stehen. Mainland, wo ich wohne, ist im Osten relativ flach und nicht ganz so hügelig wie im Westen.“ Gemeinsam mit ihrer Mitbewohnerin Alexia lebt sie in einem Haus in Kirkwall, der Hauptstadt von Orkney.

Typischer „orcadian accent“

Ihre Mitbewohnerin Alexia (22) ist ebenfalls für ein Jahr als Fremdsprachenassistenz dort, allerdings für Französisch, da sie aus Frankreich stammt. „Wir beide arbeiten zwölf Stunden die Woche an der Kirkwall Grammar School und der Stromness Academy. Wir kommen sehr gut mit einander aus, kulturelle Unterschiede machen uns keine Probleme. Im Gegenteil: Eines unserer Lieblingsthemen am Esstisch sind kulturelle Unterschiede.“ Das Schwierigste in der ersten Woche war es, die Menschen zu verstehen, die auf Orkney geboren und aufgewachsen sind, schildert Sina. „Die haben den typischen orcadian accent, den man sehr schwer verstehen kann.“

Whiskey, schlechte Semmeln und Co.

Bis auf die Tatsache, dass man keine langen Shoppingtouren machen kann, müsse Sina aber auf nichts verzichten. „Mir fehlen nur das deutsche Brot und die Möglichkeit, Brötchen samstags oder sonntags morgens zu holen“, bedauert Sina. „Die Schotten essen fast kaum Brötchen und das, was die hier Brötchen nennen, sind allenfalls schlechte Semmeln. Dafür bekommt man hier vernünftigen Tee und natürlich das Nationalgetränk: Whisky. Der ist trotz der erhöhten Alkoholsteuer erschwinglich.“  Sina Hötzsch

 

Foto oben: Die Lübeckerin Sina Hötzsch (26) arbeitet für ein Jahr als Fremdsprachenassistentin auf den Orkney-Inseln.

Foto unten: Die alte Steinsiedlung Skara Brae ist eine Siedlung aus mehreren Steinhäusern direkt an der Bay of Skail und stammt aus der Jungsteinzeit zwischen 3100 und 2500 v.Chr. Sie liegt unmittelbar an der Westküste der Hauptinsel Mainland und wird aufgrund ihres sehr guten Erhaltungszustandes auch als das Pompeji Schottlands bezeichnet. © Sina Hötzsch

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