Im Frühjahr warnten Vertreter der Polizeigewerkschaften vor einer Zentralisierung der Videowagen in Neumünster und Bad Oldesloe. Nach dem Wechsel der Landesregierung hat nun der neue Innenminister Hans-Joachim Grote diese Pläne beerdigt.
Am Rande der Mitgliederversammlung der neu gegründeten Regionalgruppe Nord der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Mitte vergangener Woche bezog Grote klar Stellung. „Ich bin gegen die Zentralisierung der Verkehrsüberwachung. Wir müssen auch mit diesen Instrumenten in der Fläche bleiben“, erklärte der Minister seine Entscheidung. Zuvor hatte Thomas Gründemann in einem Brief des GdP-Landesvorstandes an den Innenminister nochmals auf die Folgen und Gefahren einer Zentralisierung hingewiesen.
Abzug der Videowagen aus den Polizeidirektionen
Nach Erkenntnissen der GdP beinhalteten die Pläne den Abzug der Videowagen aus den Polizeidirektionen wie Lübeck und Flensburg und eine Stationierung ausschließlich an den Standorten in Neumünster und Bad Oldesloe. Dabei stand offenbar auch eine Fahrzeug- und Personalreduzierung für diesen Aufgabenbereich im Raume. „Eine Zentralisierung hätte bedeutet, dass die Verkehrsüberwachung gerade der besonders gefährlichen Aggressionsdelikte mit zumeist schwerwiegenden Folgen in vielen Regionen erheblich eingeschränkt worden wäre“, so Gründemann. Zu den Aggressionsdelikten gehören unter anderem Raserei, Drängeln und falsches Überholen auf Autobahnen.
Im Sinne der Verkehrssicherheit
Mit Erleichterung und Anerkennung nahm die GdP die Position des Ministers zur Kenntnis. „Der Innenminister hat im Sinne der Verkehrssicherheit eine richtige Entscheidung getroffen und damit endlich die Diskussionen und die Verunsicherung in den betroffenen Dienststellen beendet“, lobte der geschäftsführende GdP Landesvorsitzende Torsten Jäger. HÖ
Foto: Auch weiterhin müssen die Autofahrer auf die mobile Verkehrsüberwachung mit Videowagen auf den Autobahnen Schleswig-Holsteins rechnen. © HÖ