Bei einer Informationsveranstaltung diskutierten Verkehrsplaner und Dorfschaftsbewohner über Verbesserungsmöglichkeiten beim ÖPNV.
Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist in der Diskussion. Am Mittwoch vergangener Woche stellte die Gemeinde Stockelsdorf ihre Pläne vor, wie die Dörfer besser über den ÖPNV angebunden werden sollen. Bei der öffentlichen Informationsveranstaltung im Dissauer Hof verfolgten viele Bürger aus den Dorfschaften die Ausführungen von Stefan Luft vom Planungsbüro Urbanus in Lübeck und Horst Weppler, Fachdienstleiter Regionale Planung des Kreises Ostholstein als Aufgabenträger des ÖPNV.
ÖPNV-Pläne der Gemeinde Stockelsdorf
„Ich freue mich über die große Resonanz“, mit diesen Worten begrüßte Bürgermeisterin Brigitte Rahlf-Behrmann die zahlreichen Gäste. „Der ÖPNV brennt uns politisch unter den Nägeln und ist in jeder Dorfschaftsversammlung ein Thema.“ Dass etwas verändert werden muss, um mehr Menschen in die Busse zu bringen und den Individualverkehr wie im Klimaschutzkonzept vorgesehen zu verringern, ist allen klar.
Anbindung mit dem Regiobus
Derzeit besteht die Anbindung über zwei Achsen mit dem Regiobus. Die Linien 7650 Richtung Bad Segeberg und 5912 Richtung Ahrensbök werden derzeit vom Kreis überplant. Optimiert werden sollen dabei die Anbindung an den Bahnverkehr, eine ganztägige Bedienung auch am Wochenende mit einem Taktfahrplan und mindestens einer Fahrt pro Stunde. In Schwachzeiten, und das ist neu, könnte das Angebot durch Anruflinienfahrten (ALFA) ergänzt werden.
Linienbusse auf dem Land
„Wir haben seit 2005 mit dem Modellprojekt Anrufbus im Nordbereich des Kreises in Oldenburg sehr gute Erfahrungen gemacht“, erklärte Horst Weppler vom Kreis. Das Ziel sei es von leeren Linienbussen auf dem Land wegzukommen. Zukünftig soll es verlässlich getaktete Linien geben. Die Anruflinienfahrten werden zusätzlich als Ergänzung eingeführt und können per Telefon oder über das Internet bis eine Stunde vor Fahrtantritt gebucht werden.
Schulbusse nach Bad Schwartau
In der sich anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass es gerade beim Schülertransport vor allem Richtung Bad Schwartau erhebliche Defizite gibt. „Für die Schüler aus den westlichen Dörfern muss unbedingt eine Lösung her“, forderte Obernwohldes Dorfvorsteher Erhard Neu unter Beifall. Die Bürgermeisterin nahm das zum Anlass, um eine Bestandsaufnahme durchzuführen, wie die Ströme der Stockelsdorfer Schüler genau sind. Dass auch die unterschiedlichen Schulendzeiten ein großes Thema sind, wurde ebenfalls deutlich.
Ende der Amtszeit von Brigitte Rahlf-Behrmann
Eine Horsdorferin erklärte: „Die jetzige Situation ist total fürchterlich, alles was kommt, ist eine Verbesserung.“ Und sie fragte auch, wann denn mit einem Start zu rechnen sei. „Mein persönliches Ziel ist es, bis zum 22. April für die politischen Grundlagen zu sorgen“, so Brigitte Rahlf-Behrmann, deren Amtszeit dann zuende geht. Darüber hinaus wagte sie keine Prognose. „Das wird irgendwann im nächsten Jahr der Fall sein“, so Oscar Klose, Mitarbeiter beim Kreis und für die Schülerbeförderung zuständig, „womöglich schon in den nächsten sechs Monaten.“ HÖ