Wall illegal errichtet: Arbeiten im MAZ ruhen

Kleiner Teilerfolg für die Gegner des Material-Aufbereitungs-Zentrums MAZ, das die Firma Scheel an der Travemünder Landstraße betreibt: Seit August ruhen die lärm- und staubverursachenden Arbeiten.

Der Grund ist ein eingeleitetes Widerspruchsverfahren gegen die Verlängerung der Betriebsgenehmigung, was eine aufschiebende Wirkung zur Folge hat. Gleichzeitig hat Anwohnerin Annett-Susann Filon aus Ivendorf beobachtet, dass ein Wall aufgerichtet wurde, auf dem zusätzlich zwei Etagen Baustellencontainer aufgebaut wurden. Sie vermutet, dass es sich dabei um einen Lärmschutzwall handelt. „Ich mag gar nicht daran denken, wer oder was alles in Gefahr ist, wenn Regen den Wall auswäscht und instabil macht oder wenn Stürme die Container herabstürzen lassen. Muss denn erst ein Unglück passieren, dass diesem Gebaren Einhalt geboten wird?“, klagt sie.

Abfälle werden bunt gemischt abgelagert

Tatsächlich erscheint dieses Bauwerk sehr fragwürdig. Er ist weitaus höher als die genehmigte Höhe von 3,5 Metern. Mit einer Anordnung des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) müssen die Lagerhöhen von 3,5 Metern wieder hergestellt werden. Annett-Susann Filon hat jedoch beobachtet, dass keinesfalls ein Abtransport stattfinde, sondern vielmehr weiterhin Abfälle bunt gemischt abgelagert werden. „So wie es derzeit aussieht, wurde aus unserer Sicht jedoch für die Errichtung des Walls Material von außerhalb des MAZ antransportiert. Auch andere Materialien werden hier erneut abgelagert.“

MAZ gefährdet Flora und Fauna

Außerdem ist ihrer Meinung nach der Wall extrem dicht am vorhandenen Knick errichtet worden. „Flora und Fauna wird hier die Lebensgrundlage genommen, weil die Container das von Osten und Süden einfallende Sonnenlicht abfangen“, schildert Annett-Susann Filon die Situation und beklagt weiter: „Hier wird keine Rücksicht auf den Lebensraum der Zauneidechse genommen.“ Das war jedoch eine Voraussetzung, unter der der Betrieb vom LLUR genehmigt wurde.

Stadtsprecherin Valessa Glisovic zurückhaltend

Auf Nachfrage bei der Stadt äußert sich die stellvertretende Stadtsprecherin Valessa Glisovic sehr zurückhaltend. „Da derzeit das Widerspruchsverfahren läuft, können wir keine näheren Auskünfte erteilen. Wir können Ihnen aber mitteilen, dass der Wall nicht genehmigt wurde. Die Angelegenheit wird derzeit geprüft.“ Eine Antwort, wer die Auflagen zum Transport kontrolliert, steht noch aus. HÖ

 

Foto: Die Ivendorferin Annett-Susann Filon zweifelt, dass es bei der Errichtung dieses Walls mit rechten Dingen zugegangen ist. © HÖ

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