Die Initiative für Lübecks ländliche Räume initiiert einen Skulpturenpfad am Elbe-Lübeck-Kanal.
Alte Eisenbahnbrücken zeugen von einer Zeit, die längst Geschichte ist. Doch wer kennt die Geschichten rund um Kanal- und Brückenbau in der Kulturlandschaft vor den Toren der Hansestadt? Der Verein Initiative für Lübecks ländliche Räume hat sich zum Ziel gesetzt, Interessierte entlang des Radwanderweges am Elbe-Lübeck-Kanal durch Kunstobjekte und spannende Geschichtshinweise zum Verweilen und Austausch einzuladen.
„TrashTopia Bake“ von Jürgen Klatt
„Das erste Kunstobjekt ist bereits aufgestellt“, verrät Detlev Stolzenberg, Mitglied der Initiative. Im Geniner Gebiet wurde auf der Wiese am Leinpfad (von Moisling aus hinter der Kanalbrücke, Stecknitzstraße rechts, linke Kanalseite) ein Kunstobjekt von Jürgen Klatt mit dem Titel „TrashTopia Bake“ gemeinsam mit weiteren Interessierten und Mitgliedern der Initiative auf der Wiese von Eigentümer Matthias Paustian aufgebaut. „Neben einer Informationstafel über den dort noch zu erkennenden alten Verlauf des Kanals und weiteren geschichtlichen Hinweisen sollen auch ein Rastplatz mit zwei Bänken und einem Tisch sowie Fahrradbügel installiert werden“, so Stolzenberg. Stiftungsgelder sind beantragt, um das Projekt fortzuführen.
Alter Flusslauf der Stecknitz
Die Stecknitz entspringt bei Mölln und mündet in Genin in die Trave. Bereits im Mittelalter wurde die Stecknitz zum Kanal ausgebaut, auf dem Salz aus Lüneburg nach Lübeck befördert wurde. Diese Historie prägt die Orte Genin, Moisling, Nieder- und Oberbüssau, Kronsforde sowie Krummesse. „Kaum jemand kennt heute noch den alten Flusslauf der Stecknitz“, bedauert Stolzenberg. Auch die Geschichte um eine alte Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1860 kenne kaum jemand. So seien die beiden links und rechts in dem Bauwerk vorhandenen Öffnungen Zeitzeugnisse aus der Zeit, in der die Boote auf dem Kanal getreidelt werden mussten. Erlebbare Zeugnisse als Altarme und Bauwerke des Vorgängerkanals seien also noch in der Kulturlandschaft zu erkennen. Diese sollen genutzt werden, um das kulturelle Erbe in der Region hervorzuheben und zu bewahren.
Künstler können den Skulpturenpfad mitgestalten
An weiteren Standorten in Büssau, Kronsforde und Krummesse sollen weitere Orte zum Verweilen geschaffen werden. Sie werden ebenfalls mit jeweils einem Kunstwerk, Bank und Tisch sowie einer Hinweistafel gestaltet werden. Dort, wo in Büssau eine neue Brücke über dem Kanal entsteht, soll 2018 ein interessanter und zweiter Projektstandort entstehen: Es ist beabsichtigt, ihn mit Brückenteilen der alten Brücke zu gestalten. „Interessierte Künstler aus der Region, die sich an der Gestaltung des Skulpturenpfades beteiligen möchten, melden sich gerne“, freut sich Stolzenberg über anregende Ideen, mit denen auf die Geschichte der Kulturlandschaft im Süden der Hansestadt aufmerksam gemacht wird. Künstler wenden sich an die Initiative für Lübecks ländliche Räume, Detlev Stolzenberg, Telefon 0163/ 6352000, E-Mail: detlev.stolzenberg@freenet.de oder www.ini-hl-land.de mpa
Foto: Erstes Kunstobjekt des Skulpturenpfades: Detlev Stolzenberg präsentiert die Arbeit von Jürgen Klatt am Altarm der Stecknitz. © mpa