BUND in Malente fordert: „Artenschutz ernst nehmen!“

Dr. Dietmar Bethge von der BUND-Ortsgruppe Malente will den Bauträger für die Belange des Artenschutzes sensibilisieren.

Der Begriff „Insektensterben“ ist kein bloßes Schlagwort, der drastische Rückgang bei Biene, Falter und Co. wissenschaftlich belegt. Kein Wunder, dass der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ganz genau hinschaut, ob bei Bauprojekten auch auf den Artenschutz geachtet wird.

Die Ortsgruppe Malente fragt sich zum Beispiel, wie ernst Baubehörden und Bauträger dieses Thema bei einem Bauvorhaben in der Sandkuhle nehmen. Auf dem Grundstück des früheren Betonwerkes will die Unternehmensgruppe Semmelhaack zahlreiche Reihen- und Mehrfamilienhäuser errichten. Doch die für die Genehmigung erforderliche artenschutzrechtliche Begutachtung erfolgte erst, nachdem der BUND auf das Versäumnis hinwies.

BUND fordert Informations- und Überwachungspflicht

„Inzwischen hat ein Gutachter bestätigt, dass auf dem Gelände über 30 hochgefährdete Arten von Wildbienen nisten und es auch Lebensraum der besonders geschützten Haselmaus ist. Daneben wurden seltene und schützenswerte Pflanzen und Bäume in dem Gutachten aufgeführt, welche in der Roten Liste gefährdeter Pflanzenarten in Schleswig-Holstein als gefährdet eingestuft werden“, erläutert BUND-Mitglied Dr. Dietmar Bethge. Er vermisst Konsequenzen: „Wir wollen und können das Bauprojekt nicht verhindern, aber bitten um einen rücksichtsvollen Umgang mit den schützenswerten Bereichen an den Rändern und Steilhängen des Geländes – das ist eigentlich ohne große Probleme möglich.“ Nach seiner Beobachtung sei eine entsprechende Information und Sensibilisierung der Bauarbeiter bislang ausgeblieben. Deshalb fordert der BUND, dass Bauaufsicht und Bauträger ihrer Informations- und Überwachungspflicht in Zukunft strikt nachkommen, „ansonsten fällt in Malente eine arten- und biotopreiche Fläche komplett dem Bagger zum Opfer und wird unwiederbringlich zerstört“, so Bethge. vg

 

Foto: Dr. Dietmar Bethge von der BUND-Ortsgruppe Malente will den Bauträger für die Belange des Artenschutzes sensibilisieren. © Graap

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