Immer wieder schauen Passanten mitleidig auf den grauen Jungschwan, der am Flügel verletzt zu sein scheint. Doch tatsächlich ist das Tier, das regelmäßig zwischen Fischereihafen und Fährplatz für Aufmerksamkeit sorgt, nicht in unmittelbarer Not.
Der Schwan leidet unter dem gar nicht so seltenen Kippflügelsyndrom, einem Gendefekt. Die Wachstumsstörung lässt den Flügel unnatürlich abstehen. Dadurch ist der Schwan flugunfähig. Außerdem zupft er sich ständig am Gefieder, als wäre er in der Mauser. Weil der Flügel auch ein wenig blutig ist, riefen am Sonnabend Passanten sogar die Feuerwehr. Die fing das Tier ein, um es ins Tierheim zu bringen – und brachte es gleich wieder zurück. In Ruhe bei seiner Familie ist der Schwan am besten aufgehoben. Travemünder Tierschützer wollen jetzt noch eine Fachtierärztin aus Trittau (Kreis Stormarn) fragen, ob ihm geholfen werden kann. HN
Foto: Am besten in Ruhe lassen: Der Travemünder Jungschwan ist nicht durch einen Unfall verletzt, sondern leidet an einer Wachstumsstörung des Flügels. © HN