Die Premiere der etwas anderen Karpfenprobe kam an: Am vergangenen Sonntag hatten Reinfelder Köche und Teichpächter Ali Wenskus nach dem Erntedankgottesdienst zur öffentlichen Karpfenprobe eingeladen.
Bislang waren es geladene Gäste, die seit 1956 einmal im Jahr zur großen Karpfenprobe nach Reinfeld kamen. Da der Aufwand dafür hoch war und mit dem „Kalkgraben“ und dem „Forsthaus Bolande“ nur noch zwei der ehemals sieben Restaurants in Reinfeld übrig waren, wurde die traditionelle Karpfenprobe 2015 eingestellt. Dabei wollten es die Beteiligten jedoch nicht belassen und gingen auf die Suche nach Alternativen.
Öffentliche Karpfenprobe in Reinfeld
Das ist ihnen geglückt, denn das, was Corinna Klaus-Tamke, Chefköchin im „Kalkgraben“, die Teichpächterfamilie und Martin Huss vom Restaurant „Waldesruh am See“ zu bieten hatten, gefiel den Gottesdienstbesuchern. In der warmen Oktobersonne ließen sie sich pochiertes Karpfenfilet in Sherry-Rahmsoße mit Kartoffelschnee und gebratenes Karpfenfilet in Apfel-Lauch-Soße mit Reinfelder Klosterkruste schmecken, die die Bäckerei Afheldt eigens dafür kreiert hatte. Außerdem gab es Mineralwasser sowie Quitten-, Trauben- und Apfelsaft von den Bäumen der Nütschauer Mönche.
Die Karpfenstadt bekannter machen
„Diese Karpfenprobe gefällt mir richtig gut“, sagte Vera Heßler, die sich mit Bekannten die Karpfenkreationen schmecken ließ. Auch Stadtrat Torsten Fuhr (CDU) fand lobende Worte für die neue Karpfenprobe mit Klönschnack nach dem Gottesdienst. Aber er hob auch die Vorzüge der traditionellen Karpfenproben hervor: „Diesen Rahmen finde ich gut, aber ich glaube nicht, dass das die ehemaligen Karpfenproben ersetzt. Sie waren durch die anwesenden Medien auch eine Gelegenheit, Reinfeld und seine Karpfen überregional bekannt zu machen.“
Karpfen-Probierteller gegen kleine Spende
Für die Karpfen-Probierteller hatten die Beteiligten um eine kleine Spende gebeten. Auch wenn kein Gottesdienstbesucher hungrig nach Hause geschickt worden wäre, zeigten sich die Reinfelder großzügig. Immerhin 381,97 Euro steckten im Spendenschwein. Verwendet werden soll das Geld für die Jugendarbeit der Kirchengemeinde. pd