Die Grundschule Hamberge platzt mit 117 Schülern aus allen Nähten. Ein Anbau soll Abhilfe schaffen. Am Freitag der vergangenen Woche feierten Schüler, Lehrer, Eltern und Gemeindevertreter dessen Grundsteinlegung.
Baupläne, eine Kopie der Baugenehmigung, bunte Schüler-Bilder und eine Ausgabe der Lübecker Nachrichten hatte Architekt Maik Kofler in eine Kupferrolle gesteckt. Ihr Inhalt soll spätere Generationen an die Grundschule, ihren Anbau und das Engagement der Gemeinde erinnern. „Wenn die Kinder aus den Herbstferien zurück in die Schule kommen, wird hier schon der Holzrahmen für den Anbau stehen“, verrät der Hamberger Architekt Maik Kofler, der mit einer Fertigstellung im Mai 2018 rechnet. 250 Quadratmeter ist das Obergeschoss groß, in dem drei Klassenräume Platz haben werden. Herzstück des Anbaus ist eine 150 Quadratmeter große Mensa mit Ausgabeküche und Veranstaltungsbühne im 270 Quadratmeter großen Erdgeschoss.
Klassenräume mit „Whiteboards“ und „Touchpads“
Grüne Wandtafeln wird man in dem Anbau vergeblich suchen, denn um für die Zukunft gerüstet zu sein, werden sämtliche Klassenräume digitalisiert und mit Internetanbindung, „Whiteboards“ und „Touchpads“ ausgestattet. Dabei sah es nicht immer rosig für die Grundschule Hamberge aus. Vor fünf bis sechs Jahren war die Schülerzahl mit 70 Jungen und Mädchen auf einem Tiefpunkt angelangt. Die Folge: 2013 verlor sie ihre Eigenständigkeit und wurde zur Zweigstelle der Matthias-Claudius-Schule Reinfeld. Das war bitter für die Gemeinde, deren Kampfgeist erwacht war. Sie schlug in den Nachbargemeinden ordentlich die Werbetrommel für ihre Schule und schaffte einen Schulbus an, der Kinder aus Wesenberg und Klein Wesenberg abholt und nach Schulschluss wieder zurück bringt.
Hamberge als Vorreiter für eine moderne Grundschule
Ihre Weichenstellung für die Zukunft lässt sich Hamberge einiges kosten, denn die mit derzeit 1,3 Millionen Euro veranschlagten Baukosten trägt sie komplett alleine. Fördergelder gibt es nicht. Einen kleinen Trost verkündete Hamberges Bürgermeister Paul Friedrich Beeck: „Die Bildungsministerin hat sich gemeldet. Sie will dazu beitragen, dass Hamberge zu einem Leuchtturmprojekt für eine moderne Grundschule wird.“ pd
Foto: Die Kinder an der Grundschule Hamberge werden ganztägig betreut.