
Das Lübecker Konkordienbuch stammt aus dem Jahr 1580. (Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg)
Lübecker Konkordienbuch von 1580 ist in der Alice-Teichert-Ausstellung zu sehen.
Noch bis zum 15. Oktober zeigt das Museumsquartier St. Annen mit dem Lübecker Konkordienbuch von 1580 ein einzigartiges Lübecker Kleinod im Rahmen der Ausstellung „Zwischen den Zeilen. Alice Teichert im Dialog mit dem Mittelalter“. Bei dem Lübecker Konkordienbuch handelt es sich um ein einmaliges Zeugnis schleswig-holsteinischer Kirchengeschichte, das nur mit viel Glück den Brand in der Bombennacht Palmarum 1942 überstanden hat.
Anlässlich des Reformationsjahres ist es nun frisch restauriert und ausnahmsweise für kurze Zeit in der Ausstellung zu sehen. Dies ist durch die Kooperation zwischen Pröpstin Petra Kallies und dem St. Annen-Museum möglich geworden. „Ich bin sehr glücklich über diese wunderbare Kooperation. Auf diese Weise wissen wir ein zentrales Stück der Lübecker Reformation mitten in unserer Ausstellung“, so Dr. Dagmar Täube, Leiterin des St. Annen-Museums und Kuratorin der Ausstellung.
Als eine sehr frühe Ausgabe des Konkordienbuches, der vollständigen Sammlung der lutherischen Bekenntnisschriften, dokumentiert es den Prozess der Konfessionalisierung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation im Allgemeinen und in Schleswig-Holstein im Besonderen. Es belegt, dass die Freie Reichsstadt Lübeck das Konkordienbuch einschließlich der Konkordienformel sehr früh als verbindliche Bekenntnisschrift angenommen hat. In der Propstei Hansestadt Lübeck ist die Anerkenntnis des Konkordienbuches durch die Pastorinnen und Pastoren bis heute verpflichtend. Es setzt sich aus einem gedruckten und handschriftlichen Teil zusammen, die später unter einem Einbanddeckel zusammengefasst worden sind. Der gedruckte Teil enthält die Konkordienformel in einem Druck von 1579. Es handelt sich um eines jener frühen Exemplare, die 1579 in Dresden von der Druckerei von Matthes Stöckel und Gymel Bergen hergestellt worden sind. Das Konkordienbuch in seiner endgültigen Form erschien erst am 25. Juni 1580 in Dresden.