Erstens ist es schwieriger. Und zweitens als man denkt. Das hätten sich die Mitglieder des Vereins Aegidienhof nicht träumen lassen, dass es so kompliziert werden würde, Partner für den geplanten Stadtteiltreffpunkt im Aegidenviertel zu finden.
Dabei ist alles vorhanden: ein schöner, großer Raum mit insgesamt 106 Quadratmetern, der sich teilen lässt: das ehemalige Marli-Café in der St.-Annen-Straße 1/Ecke Stavenstraße im Schatten der Kirche St. Aegidien. Die Küche ist voll ausgestattet. Im Keller sind sanitäre Anlagen. Die Räumlichkeiten sind behindertengerecht. Die Gesamtnutzungsfläche beträgt 207 Quadratmeter.
Stadtteiltreff für Jung und Alt
Die 87 Mitglieder des Vereins Aegidienhof, allesamt Wohnungseigentümer im Aegidienhof und ein paar Freiwillige, eines der größten sozialen Wohnprojekte Schleswig-Holsteins, wissen genau, was sie aus dem Raum machen wollen: einen Stadtteiltreff ohne Verzehrzwang mit vielfältigen künstlerischen, kulturellen und sozialen Angeboten für Jung und Alt, der offen ist für jedwede Aktivitäten und Ideen, sowie mit einer gastronomischen Nutzung. So das Ergebnis einer Ideenwerkstatt Anfang April mit vielen Bewohnern des Aegidienviertels, bei der dieses Konzept für den neuen Stadtteiltreffpunkt entwickelt wurde. „Und genau diese Vielfalt macht es schwierig“, sagt Vorstandsmitglied Wilma Iwan. „Wir sind die Besitzer der Räume, die wir nicht veräußern dürfen. Und wir haben keine Arbeitgeberfunktion. Auf der anderen Seite muss der künftige Pächter jedoch die Möglichkeit haben, auch ohne Verzehrzwang Geld verdienen zu können. Das ist eine Gratwanderung.“
Ideen und Bewerber für ehemaliges Marli-Café
Inzwischen sind beim Aegidienhof-Verein schon zahlreiche Bewerbungen eingegangen, wie Heidemarie Kugler-Weiemann aus dem Beirat sagt. Sie ist eine der zehn bis zwölf aktiven, ehrenamtlichen Vereinsmitglieder, die gerade dabei sind, die Ideen zu sammeln, sie zu sichten und zu gucken, wie was zusammenpassen könnte und die Bewerber zu Gesprächen einzuladen. „Die Ideen sind sehr vielfältig und reichen von Gastronomie bis hin zu Angeboten für Kurse und gemeinsames Kochen.“ Was bisher jedoch noch fehle, sei ein Bewerber mit einem Gesamtkonzept.
Ausstellungen, Familien-, Konfirmations- und Trauerfeiern im Aegidienhof
Wer also eine zündende Idee hat, kann sich gern noch bis Ende September melden. Oder auch noch länger. „Wir freuen uns auf alle Hinweise von Menschen, Organisationen und Initiativen. Wir sind in der glücklichen Lage, keinen Zeitdruck und einen Spielraum bei der Höhe der Pacht zu haben“, ergänzt Wilma Iwan. Dennoch: „Wir würden gern zu Beginn des neuen Jahres mit unserem Stadtteiltreff im Aegidienviertel starten.“ Das gewohnte Programm im Gemeinschaftsraum Aegidienhof, der auch für Ausstellungen, Familien-, Konfirmations- und Trauerfeiern nutzbar ist, läuft in der Zwischenzeit weiter. DO
Kontaktdaten für Interessenten
Foto: Aus dem ehemaligen Marli-Café im Aegidienviertel soll ein Stadtteiltreff für Jung und Alt werden. Marianne Schauer, Wilma Iwan und Heidemarie Kugler-Weiemann (von links) vom Verein Aegidienhof warten auf weitere Bewerber. ©