
Die Sonnentage an der Ostsee machen sich rar – was sagen die Gäste?
Die Sonne lacht vom wolkenlos blauen Himmel, dazu weht ein laues Lüftchen und die Quecksilbersäule des Thermometers klettert mit Leichtigkeit auf über 20 Grad im Schatten. Die Strände an der Lübecker Bucht sind voller Menschen, die sich sonnen oder ein Bad in den Fluten der Ostsee genießen. Doch Tage wie dieser Mittwoch, 23. August, sind im Sommer 2017 viel zu selten.
Das Wetter an der Küste ist meist besser als im Binnenland
„Das Schlimmste sind die negativen Ankündigungen im Wetterbericht, denn meistens ist es bei uns besser als angesagt. An der Küste haben wir viel schöneres Wetter als im Binnenland“, findet die Scharbeutzer Strandkorbvermieterin Gabriele Alf. „Heute haben mich um 11 Uhr Leute aus Hamburg angerufen und gefragt, ob es sich überhaupt lohnt zu kommen, denn bei denen war es noch wolkig – und dabei hatten wir schon ab 9 Uhr Sonnenschein.“ Die Einbußen im Tagesgeschäft machen sich bei der Strandkorbvermieterin in diesem Jahr bemerkbar. An diesem Tag sind allerdings alle Strandkörbe vermietet. Ihr Sohn Robert Engelsmann fragt sich, ob das immer öfter auftretende Hochwasser und die ständig zwischen See und Land wechselnden Winde Auswirkungen des Klimawandels sein könnten. „Darauf hätte ich gerne eine Antwort.“
Sommerurlaub in Scharbeutz
Von den Sorgen der Strandkorbvermieter bekommen die Touristen nichts mit. Thomas und Sabine sitzen auf einer Bank auf dem Ostseeplatz von Scharbeutz und essen Eis. Sie sind aus Münster angereist und das bereits zum zweiten Mal. Nach dem Sommer 2017 gefragt, antwortet der Nordrhein-Westfale scherzhaft: „Welcher Sommer? Nein, im Ernst, wir waren erst auf Borkum und sind jetzt in Scharbeutz und finden, dass Scharbeutz schöner ist, und deshalb kommen wir auch ganz sicher wieder.“
Beliebtes Ausflugsziel für Lübecker
Sabrina Kaiser und Katharina Rave hatten von Lübeck und Sarau aus nur eine kurze Anreise. Sie haben sich nach der Arbeit schnell ins Auto gesetzt, um ein paar schöne Stunden in Scharbeutz zu verbringen. „Wir waren erst bei Gosch und haben dann Eis gegessen“, erklärt Sabrina Kaiser und fügt lachend hinzu: „In diesem Jahr muss man seine Figur nicht so trimmen, es ist eh kein Bikini-Wetter.“ Verbesserungsfähig finden die beiden allerdings die Parkplatzsituation.
Ostseeurlaub bei schlechtem Wetter
Wolken und vielleicht auch der eine oder andere Regenschauer spielen anderen allerdings in die Hände. Im Sea Life steigt der Besucherandrang, wenn kein Badewetter herrscht. „Wir haben von dem nicht konstanten Wetter profitiert. Die Besucherzahlen sind um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen“, bestätigt Florian Fischer, General Manager vom Sea Life Timmendorfer Strand. „Allerdings profitieren wir auch von der Gesamtbuchungslage und freuen uns, dass Ost- und Nordsee insgesamt besser gebucht werden, denn mehr Besucher in der Region ist für alle gut.“ KG
Foto: Sabrina Kaiser (links) und Katharina Rave nutzten das schöne Sommerwetter am Mittwoch aus. © KG