„Wir wollen 0 ungelöste Fälle in Bad Schwartau haben“

Hausaufgaben für Bahn und Bundespolitik: Ellen Brümmer, Ingo Gädechens und Andreas Marks ( v.l.) bei der Übergabe des Forderungspapiers. (mpa)

Koordinierungsgruppe FFBQ übergibt Forderungspapier für gesetzliche Lärmschutzlösung.

Bundespolitiker aller Couleur sind gefordert, einem übergesetzlichen Lärmschutz an der Bahntrasse der Hinterlandanbindung, die mitten durch Bad Schwartau führen soll und dadurch einen Sonderstatus einnimmt, in Berlin den Weg zu ebnen. Während Bettina Hagedorn, Bundestagsabgeordnete der SPD, in Pansdorf zum Faktenscheck lud, sprach die Koordinierungsgruppe FFBQ der Stadt Bad Schwartau mit Ingo Gädechens, Bundestagsabgeordneter der CDU, über die starke Benachteiligung der Stadt in Sachen Lärmschutz an der innerstädtischen Bahntrasse.

„100 Schutzfälle sind noch ungelöst“, so Ellen Brümmer (CDU). Dabei handelt es sich um Wohnraum in Bad Schwartau, der durch seine Lage an der Trasse direkt betroffen ist. „Und da ist der Erschütterungsschutz noch gar nicht mit einbezogen.“ Für sie und die Mitglieder der Koordinierungsgruppe sind die Schutzmaßnahmen in Abwägung von Kosten und Nutzen vielfach nicht nachvollziehbar. Die gesetzlich geschuldete Darstellung erforderlicher Maßnahmen für den Vollschutz und ihre jeweiligen Kosten werde für viele Trassenabschnitte nicht erbracht. Auch die tagsüber täglich fahrenden 40 Züge in Bad Schwartau seien im Schallschutzkonzept der Bahn AG nicht berücksichtigt.

„Eine übergesetzliche Lösung kann nur der Deutsche Bundestag auf den Weg bringen“, bestätigt Ingo Gädechens. Nicht akzeptable Lücken im Konzept müssten dringend geschlossen werden. „Dem Sonderstatus Bad Schwartaus muss Rechnung getragen werden, das ist im Bundestag auch bereits so angekommen.“ 140000 Euro pro Schutzfall seien festgelegt. „Es handelt sich um eine Ungleichbehandlung, wenn bei insgesamt 1100 Schutzfällen auf der gesamten Trasse 100 betroffene Fälle in Schwartau nicht berücksichtigt werden. Wir wollen vernünftigen Lärmschutz für alle“, so Ingo Gädechens, der ein Forderungspapier der Koordinierungsgruppe FFBQ mit nach Berlin nimmt.

„Wie im Fall der Rheintalbahn umgesetzt, ist der Gesetzgeber beim Lärmschutz in Bad Schwartau ebenso aufgefordert, eine Lösung über das gesetzliche Maß zu finden“, so Ellen Brümmer. „Die Deutsche Bahn AG muss nacharbeiten. Wir wollen 0 ungelöste Fälle in Bad Schwartau haben.“ Nach dem Prinzip der Gleichheit müsse eine Lösung wie bei der Rheintalbahn auch in anderen Regionen Deutschlands möglich sein, so Gädechens zuversichtlich. Doch auch die Landesregierung sei gefordert und müsse seine finanzielle Unterstützung noch benennen. mpa

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Eine Antwort auf „„Wir wollen 0 ungelöste Fälle in Bad Schwartau haben““

  1. Finger, Jens sagt:

    Und was ist mit der Autobahn Abfahrt Bad Schwartau!Ca. 250 Meter entfernt wohne ich da, ich kann die LKWs zählen!!! Ich bin jetzt nach 5 Jahren so depressiv geworden, leide unter dem Lärm.Besonders Nachts muss ich auch bei 30 Grad die Fenster zu haben(Lärmschutzfenster), der Intraschall von der Autobahn ist immens. Bin in Hartz4 wieder gefallen, finde keinen passenden und bezahlbaren Wohnraum. Ich bin fertig mit den Nerven!!!! Ein seelisches Wrack geworden und das mit 37 Jahren!!! Jeden Tag dieser Lärm, da ist der Lärm der Bahn ein Witz dagegen.

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