JVA: Entflohener Häftling gefasst

Der bei einem Verwandtenbesuch entflohene Lübecker Häftling Willi S. ist am Mittwochabend in Hamburg gefasst worden. Nach dem 65-Jährigen wurde seit Dienstag gesucht.

Die Hamburger Polizei hatte einen Hinweis aus der Bevölkerung auf den Aufenthaltsort des Gesuchten bekommen. Demnach sollte sich Willi S. bei Verwandten in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Rahlstedt aufhalten, teilte die Sprecherin der Lübecker Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwältin Dr. Ulla Hingst, mit. Beamte des Landeskriminalamtes Hamburg hätten den 65-Jährigen um 18.10 Uhr gefasst. „Der Gefangene ließ sich widerstandslos festnehmen“, so Hingst weiter. Er kam in das Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis und soll zeitnah wieder in die Justizvollzugsanstalt Lübeck überstellt werden.

Der wegen Mordversuchs verurteilte Mann hat höchstwahrscheinlich eine Kommunikationspanne zwischen seinen beiden Begleitern zur Flucht genutzt. Schleswig-Holsteins Justizministerin Sabine Sütterlin-Waack freute sich über den Verhandlungserfolg. „Ungeachtet der Festnahme werden die genauen Umstände der Ausführung und der Flucht des Mannes weiter intensiv aufgearbeitet“, so die CDU-Ministerin.

Der 65-Jährige war am Dienstag bei einem Familienbesuch in Hamburg seinen beiden Begleitern entkommen. Wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung sitzt er eine Freiheitsstrafe von neun Jahren ab, die am 10. Februar 2021 endet. Im Anschluss daran ist eine Sicherungsverwahrung vorgesehen.

Der Gefangene hatte nach Angaben der JVA Lübeck seit September 2015 bereits fünfmal unter Aufsicht das Gefängnis verlassen dürfen, ohne dass es zu Problemen gekommen war.

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