Raupen nagen am Jakobskreuzkraut

Das Jakobskreuzkraut enthält Gift. Durch Pollen und Nektarsammelnde Bienen kann es in den Honig gelangen. Weidetiere können sich durch Pflanzenbestandteile im Heu vergiften. Die Biologin Kathrin Schwarz untersucht im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojektes in Süsel, wie man das Jakobskreuzkraut mit seinen natürlichen Fressfeinden in Schach halten kann.

Während die meisten Tiere die giftige Pflanze meiden, ernähren sich die kleinen gelb-schwarz geringelten Raupen des Blutbär-Schmetterlings ausschließlich vom Jakobskreuzkraut. Die Schmetterlinge legen gezielt ihre Eier an den giftigen Pflanzen ab. Die Giftstoffe schaden den gefräßigen Raupen nicht, sondern sorgen sogar für ihren Schutz, denn die Gifte werden im Körper der Raupen eingelagert.

Mit ihrer auffälligen schwarz-gelben Ringelung signalisieren sie ihren Fressfeinden „Vorsicht, ich bin giftig“. Eine Warnung, die bei Insektenfressern ankommt. Sind genügend Raupen am Start, schaffen sie es, die Blüten der Pflanzen zu fressen, bevor diese überhaupt Samen bilden können. In der Theorie müsste sich damit die Vermehrung des Jakobskreuzkrautes wirkungsvoll verhindern lassen. Kathrin Schwarz erforscht mit ihrer Studie nun den Praxistest.

Eine Wiese in der Nähe von Süsel dient ihr als Forschungsfläche. Im Labor wurden Tausende der kleinen Helfer gezüchtet und nun auf der Testfläche ausgesetzt. Später wird Kathrin Schwarz auswerten, welchen Einfluss die Raupen auf die Anzahl der Pflanzen haben. Dabei vergleicht sie Flächen, auf denen sie Raupen ausgesetzt hat, mit jenen, auf denen die ungeliebten Pflanzen ungestört wachsen konnten. KG

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