Austauschschüler aus dem Reich der Mitte besuchten die Ostsee.
Die Schüler der Grund- und Gemeinschaftsschule Pönitz sprechen kein Wort Chinesisch, und doch findet ein Schüleraustausch zwischen beiden Ländern statt – in diesem Jahr bereits zum dritten Mal. 18 chinesische Schüler im Alter von zwölf bis 16 Jahren haben eine Woche bei deutschen Gastfamilien verbracht. 30 Stunden waren sie unterwegs, um von Hanzu über Peking und Zürich nach Hamburg zu reisen. Begleitet wurden sie von zwei Lehrern und einer Dolmetscherin.
Schüler lernen Sprachbarrieren zu überwinden
„Für die Schüler ist es eine gute Gelegenheit eine fremde Kultur und eine andere Mentalität kennenzulernen“, erklärt Schulleiter Peter Schultalbers, der bei einem vorherigen Austausch die Pönitzer Schüler nach China begleitet hatte, „Außerdem lernen die Schüler Sprachbarrieren zu überwinden.“ Und das ist nicht nur den Schülern, sondern auch den Gasteltern gut gelungen, denn während die Chinesischen Schüler bei Ausflügen und in der Schule von Dolmetscherin Zhang begleitet wurden, klappte die Verständigung in den Gastfamilien auch ohne Übersetzung. Und wenn es doch mal etwas gab, was sich nicht kommunizieren ließ, dann half die Sprach APP auf dem Smartphone weiter.
Andere Länder, andere Sitten
„Das war eine schöne Zeit“, freut sich Gastmutter Nicole Weber über den Besuch der 13-jährigen Feng Yujia. „Als wir am Strand waren und Feng Yujia zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Füße ins Meer gesteckt hat, da hat sie vor Freude gejubelt. 2018 wird dann meine Tochter Lea zum Gegenbesuch nach China fliegen.“ Für die 15-jährige Meng Zhang war es das erste Mal, dass sie von zuhause weg war. Gefallen hat es ihr trotzdem sehr gut. „Die Landschaft ist schön und die Deutschen sind sehr nett und fröhlich.“ An das Essen und vor allem daran, dass soviel Brot gegessen wird, hat sie sich auch gewöhnt. Komisch findet sie allerdings, dass die Deutschen Wasser mit Sprudel trinken. Das ist in China nicht üblich.
Marzipan als Andenken an Lübeck
Zum Abschied gab Peter Schultalbers den Chinesischen Schülern Marzipan als Andenken und Wegzehrung für ihre nun folgende einwöchige Europarundreise mit auf den Weg. Ganz besonderes Reisegepäck hat der Lehrer Li mit dabei. Er hat 40 Pakete Milchpulver für seine beiden 14 Monate alten Zwillinge eingekauft. KG
Foto: Die chinesischen Austauschschüler sind auf einer Rundreise durch Europa. © KG