Gibt es einen Feuerteufel in Kücknitz?

Hier hat es sogar am hellichten Tage gebrannt: Diese Müllecke wurde ebenfalls ein Raub der Flammen.

In den vergangenen Tagen hat es diverse Brandstiftungen im Umkreis des Roten Hahn und in Dummersdorf gegeben. Die Polizei prüft Zusammenhänge zu den Vorfällen in der Vergangenheit.

Es war mitten in der Nacht, als plötzlich die Polizei bei einer Familie im Schlesienring klingelte. Irgendjemand hatte versucht, das Fahrzeug in Brand zu stecken, am Fahrzeug der Familie wurden Rußspuren entdeckt. Zum Glück ist nichts weiter passiert, aber am Tag danach war in der Nachbarschaft die Sorge groß. „Wer macht so was?“, fragte eine Nachbarin der Familie.
Es ist nicht der erste Vorfall in der kleinen Nebenstraße im Stadtteil Roter Hahn. Seit Dezember vergangenen Jahres hat es immer wieder Mülltonnenbrände gegeben. In der Nacht zum zweiten Weihnachtstag brannte eine Altpapiertonne, die zuvor auf die angrenzende Grünfläche im Schlesienring gezogen wurde.

Das slawische Blockbohlenhaus auf dem Geschichtserlebnisraum Lübeck Bauspielplatz Roter Hahn wurde in der Nacht von Freitag auf Sonnabend mutmaßlich angezündet.

Laubenbrände in Kücknitzer Kleingärten

Anfang Januar wurde beim Geschichtserlebnisraum, der an den Schlesienring grenzt, ein slawisches Blockbohlenhaus angezündet. Das kleine Holzgebäude musste abgerissen werden. Anfang März stand nach drei kleinen Explosionen eine holzeingefasste Müllecke voll in Brand, die Flammen schlugen meterhoch in die Luft. Darüber hinaus gab es im Februar und März auch einige Laubenbrände in Kücknitzer Kleingärten. All diese Vorfälle geschahen in der Nacht, im Mai allerdings standen plötzlich am helllichten Tag mehrere Mülltonnen einer weiteren Reihenhausanlage im Schlesienring in Flammen. Dort zeugen noch heute, etliche Wochen später, Reste des Polizeiflatterbandes, angeschmorte Altpapiertonnen, verkohlte Holzreste und angesengte Sträucher vom Feuer. Die Anwohner stellen sich die bange Frage: Gibt es in Kücknitz einen Feuerteufel?

Polizei bestätigt Brandseriein Kücknitz

Die Frage scheint nicht unberechtigt zu sein. Angesichts dieser Mülltonnenbrände, von denen es weitere gab, des versuchten Brandanschlags und dem am Sonntagabend in Flammen aufgegangenen Radlader in einer Kiesgrube im Hirtenbergweg stellt sich in der Tat die Frage eines Zusammenhangs.
„Bezüglich der weiter zurückliegenden Fälle kann ich bestätigen, dass es eine Brandserie gegeben hat“, erklärte Polizeisprecher Ulli Fritz Gerlach auf Nachfrage. „Bei den jüngsten Brandereignissen wird derzeit durch die Kriminalpolizei geprüft, ob es Zusammenhänge zu den vorherigen Taten gibt.“ Aus ermittlungstaktischen Gründen gebe die Polizei derzeit aber keine weiteren Einzelheiten bekannt. Die Ermittlungen werden beim Kommissariat 11 der Lübecker Kriminalpolizei geführt, die Ermittlungen dauern an.

Polizei intensiviert Streifenfahrten

Um möglichen weiteren Taten vorzubeugen, intensiviert die Polizei ihre Streifenfahrten in den betroffenen Bereichen. Auf die Frage, was die Menschen tun können, um sich vor Gefahren zu schützen, erklärte Gerlach: „Seien Sie wachsam und melden Sie verdächtige Personen oder Fahrzeuge der Polizei.“ HÖ

 

Foto oben: Hier hat es am helllichten Tage gebrannt: Diese Müllecke wurde ebenfalls ein Raub der Flammen.

Foto unten: Das slawische Blockbohlenhaus auf dem Geschichtserlebnisraum Lübeck wurde Anfang Januar mutmaßlich in Brand gesteckt. Alle drei Brandorte liegen in unmittelbarer Nachbarschaft. © HÖ

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