Eine neue Kirchenorgel: Dieses Ziel scheint in greifbare Nähe zu rücken. Der Orgelbauverein Niendorf Ostsee e.V. nahm kürzlich eine Spende des Shantychores Timmendorfer Strand entgegen.
Wenn man den Kirchenmusiker Klaus Hoeft danach fragt, wie lange die Orgel in der Niendorfer Petri-Kirche noch hält, dann antwortet er ein wenig traurig: „Bis vorgestern.“ Dabei ist die aus den 50er Jahren stammende Orgel noch gar nicht so alt, ist aber mittlerweile die einzige Kemper-Orgel, die noch übrig geblieben ist. Alle übrigen wurden bereits erneuert. Der Grund, warum sie nicht lange gehalten haben, liegt auf der Hand, denn sie wurden in einer Zeit angefertigt, in der innerhalb kürzester Zeit viele Orgeln gebaut wurden und das aus minderwertigem Material. Das Metall der Orgelpfeifen ist zu weich, anstelle von Massivholz wurden teilweise Spanplatten verbaut und die gedackten Holzpfeifen lassen sich nicht mehr Stimmen, weil der dazu notwendige Spund lose ist.
Unterstützung für den Orgelbauverein Niendorf Ostsee e.V.
Doch es ist Rettung in Sicht, denn vor elf Jahren wurde der Orgelbauverein Niendorf Ostsee e.V. ins Leben gerufen. Rund 72000 Euro sind bereits zusammengekommen. Das reicht natürlich noch nicht aus, denn eine neue Orgel wird vermutlich über 250000 Euro kosten. Die Kirchengemeinde wird rund 120000 Euro beisteuern. Und seit Mittwoch sind weitere 1120 Euro hinzugekommen. Die Spende überreichten Dietrich Fritz, der erste Vorsitzende des Shantychors Timmendorfer Strand und dessen Chorleiter Henning Rabe im Kirchenschiff der Petri-Kirche an Peter Kleinschmidt, den ersten Vorsitzenden des Orgelbauvereins Niendorf Ostsee e.V. Die Summe war bei einem Benefizkonzert des Chors unter Leitung von Henning Rabe am 28. Juni zusammengekommen.
110-jähriges Bestehen des Shantychores Timmendorfer Strand
„Anlässlich des 110-jährigen Bestehens des Shantychores wollten wir die Kirche unterstützen“, erklärt Dietrich Fritz. „Damit knüpfen wir an unser erstes Konzert in der Petri-Kirche vor elf Jahren an, das wir anlässlich der Gründung des Orgelbauvereins gegeben haben.“ Damals erbrachte das Konzert 400 Euro, ein Ergebnis, das bei der Neuauflage nun deutlich übertroffen werden konnte. Pastor Johannes Höpfner hofft, dass das Konzert eine Endspurtdynamik auslöst, damit der Bau der neuen Orgel möglicht schnell in Auftrag gegeben werden kann, denn für die Herstellung werden rund zwei Jahre benötigt. KG
Foto: Peter Kleinschmidt (von links), Klaus Hoeft, Hennig Rabe, Dietrich Fritz und Pastor Johannes Höpfner freuen sich, dass beim Benefizkonzert 1120 Euro zugunsten einer neuen Orgel zusammengekommen sind. © KG