Eltern fordern flexiblere Kinderbetreuung

Viele Mütter, Väter und ihre Kinder verfolgten die jüngste Sitzung des Ausschusses für Jugend, Sport, Soziales, Schule und Kultur, um damit ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Es brodelt bei vielen Eltern. Aus ihrer Sicht ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur eingeschränkt gegeben. Sie wünschen sich mehr Betreuungsplätze, vor allem für die Jüngsten im Alter von unter drei Jahren, eine Flexibilisierung der Öffnungszeiten und der Aufnahme von Kindern während des Kindergartenjahres sowie Möglichkeiten für die Ferienbetreuung von Schulkindern. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, waren sie gemeinsam mit ihren teils sehr jungen Sprösslingen zur Sitzung des Ausschusses für Jugend, Sport, Soziales, Schule und Kultur (JSSSK) erschienen. Parallel dazu haben die SPD-Fraktion und die Grünen jeweils getrennte Anträge zur Erweiterung der Öffnungszeiten der Kindergärten in der Gemeinde gestellt. Die CDU-Fraktion hat zusammen mit den Grünen deren Antrag in der Sitzung konkretisiert.

Betreuung der Grundschulkinder außerhalb der Schulzeit

Während der Aussprache zu diesem Thema wurde klar, dass viele Mütter einen Betreuungsplatz für ihre Kinder benötigen, um mit ihren Arbeitgebern über eine Rückkehr in den Beruf zu verhandeln. Sie kritisieren, dass zwar immer neue Baugebiete für junge Familien geschaffen werden, der Ausbau der Kindergärten aber nicht Schritt hält. Auch die Betreuung der Grundschulkinder außerhalb der Schulzeit und während der Ferienzeiten stellt oft ein Problem dar.

Fehlendes Personal für die Betreuung

Waldemar Pilarczyk (CDU) warf einen weiteren Aspekt ein: „Keiner redet davon, dass auch das Personal für die Betreuung da sein muss.“ Er selbst ist Mitglied des Kirchengemeinderates. Die Kirchengemeinde Stockelsdorf ist einer der Träger der Kitas. „Es ist ganz schwer Leute für die Kindergärten zu bekommen“, hat er in seiner Funktion erfahren. Und oft haben auch diese Fachkräfte selbst Kinder, deren Betreuung sichergestellt sein muss, warf Pilarczyk ein.

Ganzjährige Aufnahme der Kinder

Der SPD-Antrag war der weitergehende. Die Sozialdemokraten fordern auf Grundlage einer selbst durchgeführten Umfrage unter den Eltern in allen Kindergärten, mindestens eine Gruppe mit Öffnungszeiten von 7 bis 18 Uhr und mindestens eine Krippengruppe mit Öffnungszeiten von 7 bis 16.30 Uhr einzurichten. Außerdem soll die ganzjährige Aufnahme der Kinder in den Einrichtungen sichergestellt werden. Dieser Antrag wurde mit sechs Ja-Stimmen zu sechs Nein-Stimmen bei drei Enthaltungen abgelehnt.

Kindertagespflegekräfte für den Notfall

Die CDU und die Grünen bitten in ihrem Antrag die Verwaltung, Kontakte mit den verschiedenen Trägern der Kitas aufzunehmen, um tragbare, finanzierbare Lösungen zu erreichen, für die Zukunft den Anmeldebogen um eine Frage zu dem tatsächlich gewünschten Bedarf zu erweitern, die Umsetzung ist dann trägerübergreifend zu prüfen und für Notfälle auch die Kindertagespflegekräfte einzubeziehen. Über die Ergebnisse der Gespräche mit den Trägern soll dann im nächsten Ausschuss berichtet werden. Dieser Antrag wurde mit zehn zu fünf Stimmen angenommen. HÖ

Formulare zum Ausdrucken

Um den genauen Bedarf bei den Betreuungszeiten zu ermitteln, sind auf der Homepage www.stockelsdorf.de unter zwei verschiedenen Links (Aktuelles und Kindertagesstätten) Vordrucke zum Ausdrucken online gestellt. Diesen können die Eltern ausgefüllt an die Bürgermeisterin in das Rathaus schicken.

Foto: Viele Eltern waren auch mit Kindern zur jüngsten Sitzung des Ausschusses für Jugend, Sport, Soziales, Schule und Kultur gekommen. © HÖ
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