Das neue Projekt des Geschichtserlebnisraums Roter Hahn möchte talentierten jungen Menschen dabei helfen, ihren eigenen Weg gehen zu können.
„Wir beschreiten mit diesem Projekt einen komplett neuen Weg“, erklärt Jörn Puhle vom Geschichtserlebnisraum Roter Hahn. Bei ihrer Arbeit im Bereich der Jugendhilfen oder im offenen Bereich gehe es häufig um die Defizite von Kindern oder Jugendlichen. „Jetzt lernen wir, ganz anders zu gucken.“ Die Schwerpunkte bei „Mein Weg“ sind besondere Begabungen oder Berufungen im Hinblick auf einen Berufswunsch.
Unterstützung für Kücknitzer Kinder und Jugendliche
„Aus unterschiedlichen Gründen gehen Kinder und Jugendliche ihren Begabungen oft nicht nach. Hier wollen wir nicht nur mit finanzieller Unterstützung, sondern auch mit Rat und Tat zur Seite stehen“, führt Projektmitarbeiterin und Hauptansprechpartnerin Anja Lindert aus. Möglich wird dieses Projekt durch einen Sponsor, der anonym bleiben möchte. Der Sponsor hat das Projekt angestoßen und fördert es mit rund 100000 Euro pro Jahr. Zunächst bleibt es auf Kücknitzer Kinder und Jugendliche beschränkt, im kommenden Jahr sollen auch Travemünder Jugendliche profitieren. Das Ganze ist bis Ende 2018 angelegt und soll dann ausgewertet werden.
Förderung der handwerklichen Fähigkeiten
Gefördert werden können grundsätzlich alle Formen von Begabung, aber berufspraktische, vor allem handwerkliche, Fähigkeiten können durch das Projekt unterstützt werden. Zurzeit werden im künstlerischen Bereich zwei Jugendliche in einem Kunstkurs durch den Illustrator Felix Karweick betreut. Hier lernen Tim Schütt (17) und Victoria Blehm (14) vieles über unterschiedliche Zeichen- und Maltechniken. „Die beiden sind sehr begabt mit einem guten Auge und einem guten Strich“, lobt Karweick.
Neue Trainer in der Turngruppe beim TSV Kücknitz
Eine weitere Gruppe wird zurzeit in der Turngruppe beim TSV Kücknitz betreut. Der Verein turnt bereits auf hohem Niveau im Wettkampfbereich. Zehn von ihnen im Alter zwischen sieben und 17 Jahren wurden bei „Mein Weg“ aufgenommen und können beispielsweise regelmäßig die Halle des Landesturnverbands in Kiel nutzen. Aber auch die Trainer profitieren durch eine Weiterqualifikation von dem Projekt. „Wir haben viele junge Trainer, für die das Turnen in Kiel sehr lehrreich ist“, erklärt Trainerin Lisa Frey (22). Auch neue Trainer können durch die Finanzierung der entsprechenden Lehrgänge gewonnen werden.
Aufnahme in das Projekt „Mein Weg“
„Meist wissen die Kinder gar nicht, dass sie eine besondere Fähigkeit haben, die sie fördern sollten. Wir sind deshalb besonders darauf angewiesen, dass uns junge Begabte auch von der Familie und deren Umfeld, der Schule oder einem Verein vorgeschlagen werden“, ruft Projektmitarbeiter Marcus Klatt zur Meldung möglicher Teilnehmer auf. Ein Expertenteam, gegebenenfalls auch von außerhalb, schaut sich dann die Begabung oder Berufung genau an und entscheidet dann über die Aufnahme in das Projekt.
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