Park oder Parkplatz? Wie entscheidet die Hansestadt Lübeck über das gespaltene Interesse an der ehemaligen Gartenkolonie Spargelhof?
Auf Grünflächen in ihrem Stadtteil warten die Bewohner des Quartiers in St. Lorenz Nord schon lange. Im Bereich Fackenburger Allee, Lohmühle, Schwartauer Allee und Katharinenstraße gibt es keine wohnungsnahen Erholungsmöglichkeiten. Der Verein Initiative Brolingplatz engagiert sich über Jahre für eine Optimierung des dortigen Quartiers. So entstand die Arbeitsgruppe „Kiezgarten“, die mit der Idee an die Stadt herantrat, die brachliegende Grünfläche am Strukbach für Bürger nutzbar zu machen.
Verein Initiative Brolingplatz setzt sich für Grünflächen ein
„Wir brauchen jeden Baum“, so Lena Middendorf vom Verein Initiative Brolingplatz. Dieser hatte nach der jüngsten Bauausschusssitzung der Stadt Lübeck zu einer Informations- und Diskussionsrunde eingeladen. Im Fokus stand das ehemalige Kleingartengebiet Am Spargelhof an der A1, das „als die grüne Lunge des Quartiers“ eine der letzten unversiegelten Flächen darstellt aber auch im Interesse des dort angesiedelten Autohauses Hugo Pfohe liegt. Bereits im Februar 2004 hat die Bürgerschaft in ihrem Teillandschaftsplan St. Lorenz Nord/Vorwerk festgelegt, Grünzüge wie die ehemalige Gartenkolonie für eine wohnungsnahe Erholung zu entwickeln.
Unternehmen Pfohe möchte Fläche für Parkplätze nutzen
Seit 2007 führt das Unternehmen Pfohe jedoch Gespräche mit der Stadt, das Grundstück zu erwerben und für die Erweiterung des Autohauses zu nutzen. „Dort sollen Parkplätze für Mitarbeiter und Kunden sowie eine große Halle für Lagerflächen entstehen“, so der Lübecker Pfohe-Niederlassungsleiter Sönke Freyer. Auch die Anlieger würden von einer solchen Planung profitieren: Der Verkehr in den Straßen werde reduziert und mit weniger Lärm und Emissionen belastet. Pfohe beansprucht 4/5 des Areals. Der Streifen am Strukbach soll weiterhin als Grünfläche genutzt werden können.
Bewohner wünschen sich Grünfläche zur Erholung
Doris Gressing von der AG Kiezgarten wohnt seit 30 Jahren im Quartier. Ihr begegnen immer wieder Senioren, die die Grünfläche zur Erholung nutzen würden. „Wo können Senioren spazieren gehen und unsere Kinder im Grünen spielen?“, fragt sie. Auch wären dort die intakten Obstbäume sofort nutzbar. In Kooperation mit Hanseobst könnten die Obstbäume erhalten und gepflegt werden. Auch Vertreter aus der Politik waren anwesend: Peter Reinhardt (SPD) bestätigt: „Der Stadtteil braucht Grün“, doch auch der Erweiterungswunsch von Pfohe sei nachvollziehbar. „Wenn jedoch keine Flächen mehr versiegelt werden dürfen, kann man nicht bauen“, stellt er fest. Dagmar Hildebrandt (CDU) möchte eine Lanze brechen für mehr Parkraum im Viertel. Alle Beteiligten müssten gut abwägen, gegebenenfalls sollten alternative Grünflächen gestellt werden. „Es gibt im Quartier absolut keine Möglichkeiten für Ausgleichsflächen, das ist uns allen klar“, so Lena Middendorf zu dem laut geäußerten Unmut vieler Gäste. „Es geht uns überhaupt nicht um einen Streit mit dem Autohaus Pfohe. Unser Ansprechpartner ist die Stadt Lübeck. Sie hat sich seit 2004 wegen klammer Kassen nicht um den Stadtteil gekümmert und uns hat bis heute warten lassen.“ Doris Gressing ist der gleichen Meinung: „Wir nehmen die Politik in die Verantwortung, dass sie Wort hält wie im Teillandschaftsplan festgelegt.“ mpa
Foto: Zirka 40 Interessierte beteiligten sich am Austausch über die unterschiedliche Nutzung der ehemaligen Gartenkolonie am Strukbach. © mpa
Sehr geehrte Frau Gressing,
der Kunstmaler Kurt Sommer hat „Am Spargelhof 27“ gelebt.Gestorben ist er im Jahr 1980. Er war ein guter Freund unserer Familie. Wir haben uns leider aus den Augen verloren. Kann mir irgendjemand etwas über Kurt Sommer sagen? Und könnte man heute noch seinen Wohnort/Parzelle finden? Ich bin 75 Jahre alt und es ist niemand mehr am Leben, den ich fragen könnte. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir etwas über Kurt Sommer mitteilen könnten.
Sollten dadurch Kosten entstehen, übernehme ich diese selbstverständlich.
Vielen Dank im Voraus.