
Das Hagen-Trio spielt zu den Plattdütschen Andachten in der Wegekapelle Klein Grönau. (Niemann/ Kk Ll)
Klein Grönau: Plattdeutsche Andachten in der Kapelle beginnen Pfingstsonntag.
Seit 36 Jahren begleitet es die Plattdütschen Andachten, die ebenso lange immer von Pfingsten bis Erntedank sonntags in der Wegekapelle Klein Grönau stattfinden: das Hagen-Trio. Das Ehepaar Gertrud und Hermann Leutz sowie Jürgen Hagen spielen auf Hochzeiten, Jubiläen oder Geburtstagen. Jetzt geht die Saison wieder los – der erste „Gottesdienst op Platt“ wird am Pfingstsonntag, 4. Juni, mit Pröpstin Petra Kallies gefeiert.
„Ich freue mich über diese besonderen Gottesdienste für Frühaufsteher zwischen Pfingsten und Erntedank – in unserer kleinsten Kirche, ohne Strom und Heizung. Ich kann zwar fehlerlos Platt verstehen, aber leider nicht sprechen. Meine Ansprachen werden also in Hochdeutsch sein; alle anderen Predigerinnen und Prediger sind leidenschaftliche Plattdeutsche. Unbedingt vorbeischauen“, sagt Petra Kallies.
„Alles fing schon in den 1960er Jahren an, als begonnen wurde, wieder Andachten in der Kapelle zu halten. Die auf Platt waren am meisten besucht und einmal spielte unser Trio in der Kapelle – der Beginn einer festen Andachts-Reihe“, resümiert Jürgen Hagen, ein wandelndes Buch, was die Geschichte Klein Grönaus, der Wegekapelle, die 2009 ihren 600. Geburtstag feiert, und des Siechenhauses gegenüber betrifft. Der Geigenbaumeister veröffentlichte bereits mehrere historische Schriften.
In die sonntäglichen plattdeutschen Andachten strömen zwischen 40 und 60 Besucher. Die Andachten beginnen immer um 9 Uhr mit dem Glockengeläut und einem Musikvorspiel. Es folgen eine Kurzandacht mit Chorälen, manchmal ein Solo, und ein Nachspiel. Die Kollekten der Andachten gehen zum zweiten Mal an den Kinderhospiz-Dienst Die Muschel in Bad Segeberg.