
Zum „40. Internationalen Museumstag“ am Sonntag, 21. Mai, werden besondere Aktionen angeboten.
Am Sonntag, 21. Mai, ist „40. Internationaler Museumstag“. Auch in unserer Region werden aus diesem Anlass besondere Veranstaltungen angeboten. In diesem Jahr steht das Datum unter dem Motto „Spurensuche. Mut zur Verantwortung!“.
In Eutin lädt die Stiftung Schloss Eutin um 15 Uhr im Rittersaal zu einem Zeitzeugengespräch über ein wenig bekanntes Kapitel der 800-jährigen Geschichte des Schlosses ein: Während des Zweiten Weltkriegs und danach fanden bis zu 400 Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten ein Obdach in den historischen Räumen. Der Rittersaal war zentraler Schauplatz des Lebens der geflüchteten Menschen. Die 77-jährige Erika Kaack war selber als Flüchtlingskind im Schloss Eutin untergebracht und erzählt im Dialog mit Museumsmitarbeiterin Ulrike Unger aus ihrem Leben. Der Eintritt ist frei. Außerdem werden hier am Sonntag um 11 Uhr die Aktion „Schlosskinder“ und um 13 Uhr die Führung „Ein Rundgang durch die Beletage“ angeboten.
Auch im Dorf- und Schulmuseum Schönwalde in der alten Dorfschule hat man das diesjährige Motto wörtlich genommen und begibt sich zwischen 14 und 17 Uhr mit den Besuchern auf Spurensuche im reich gefüllten Magazin. Beim Blick hinter die Kulissen des Museumsbetriebes geht es auf den staubigen Dachboden, wo in scheinbar unendlichen Metern von Regalen die Exponate lagern, die keinen Platz in der Dauerausstellung gefunden haben. Der Ehrenvorsitzende des Fördervereins, Hans Joachim Michaelsen, schätzt die Zahl aller Gegenstände im Museum auf 15000. Darunter auch alte Lehrfilme, Wandkarten und der Ursprung moderner Unterrichtmedien, die Wandtafeln, mit denen Schülern schon Ende des 19. Jahrhunderts die Welt außerhalb der Dörfer näher gebracht wurde.
Die Gedenkstätte Ahrensbök, Flachsröste 16, ist am Sonntag von 11 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. Mitglieder des Trägervereins werden Interessierte ganztägig auf Spurensuche durch die fünf Dauerausstellungen des Hauses führen. Diese Spuren führen zu vielen Orten in Ostholstein, wo während der Zeit des NS-Terrors Menschen ihrer Rechte beraubt, verfolgt und ermordet wurden. Eine ganz andere Art von Spurensuche führt in das ferne Mauritius, den Inselstaat im Südwesten des Indischen Ozeans. Die Literaturwissenschaftlerin Almut Seiler-Dietrich wird beim Sonntagsgespräch um 15 Uhr einen Vortrag über die Internierung jüdischer Exilanten auf Mauritius von 1940 bis 1945 halten, dem sich ein Gedankenaustausch mit den Zuhörern anschließt. vg