
Auf den ersten 100 Metern wurde am Mittwoch in der Peterstraße bereits das Naturgroßsteinpflaster aufgenommen und zur Bearbeitung abtransportiert. (Graap)
Geschäfte in der Peterstraße sollen jederzeit erreichbar bleiben.
„So intensiv besprochen wie die Straßenbaumaßnahme in der östlichen Peterstraße wurde wohl noch kein Projekt“, sagt Eutins Bürgermeister Carsten Behnk. Am Montag gaben er und die am Bau beteiligten Firmen den Startschuss für die 1,4 Millionen Euro teure Sanierung im Herzen der Innenstadt. „Mit seinen Läden und Cafés ist dieser Bereich sehr sensibel. Wir haben sichergestellt, dass alle Geschäfte jederzeit erreichbar sind“, betont der Verwaltungschef.
Eutins Flaniermeile soll im Zuge der Innenstadtsanierung ein neues, frisches Gesicht bekommen. Die Straße werde schöner, moderner und weitgehend barrierefrei, heißt es aus dem Rathaus. Außerdem werden die Leitungen erneuert – die Peterstraße wird zusätzlich mit Breitband versorgt und somit fit gemacht für die Zukunft. All das geschieht in drei Bauabschnitten. Der erste ist jetzt zwischen Bäcker Allwörden und Tee-Schmiede eingerichtet worden. Bis zum 17. November soll auch der zweite Abschnitt bis LMK fertiggestellt werden. Den dritten Abschnitt (von LMK bis zur Albert-Mahlstedt-Straße) wird mit Rücksicht aufs Weihnachtsgeschäft erst im Frühjahr 2018 angepackt.
Ausführende Firma ist die OTG Baugesellschaft aus Oldenburg. Sie ist auf Kanal- und Straßenbau spezialisiert und hat ähnliche Maßnahmen bereits in Geschäftsstraßen von Neustadt, Oldenburg und Kiel umgesetzt. Am Mittwochen haben die Mitarbeiter bereits das Naturgroßsteinpflaster in der Straßenmitte aufgenommen. Die Granitsteine werden zu einem Lübecker Betrieb transportiert, der sie „skalpiert“, damit sie statt der runden eine glatte Oberfläche bekommen. Die Baumaßnahme soll insgesamt so schonend wie möglich durchgeführt werden. Lärmintensive Arbeiten sollen nur früh morgens oder am späten Nachmittag durchgeführt werden. Außerdem gibt es vor Ort für die Anlieger direkte Ansprechpartner, die unbürokratisch bei Problemlösungen helfen.
Zudem ist der Handel aktiv am Baustellenmanagement vertreten. Mit Hans-Wilhelm Hagen und Thomas Menke von der Wirtschaftsvereinigung Eutin (WVE) kümmern sich zwei hochkarätige Vertreter der Eutiner Geschäftswelt um die Baumaßnahme. „Ich habe nicht mehr so große Sorgen wie vor einem Jahr. Die Stadt ist sehr positiv auf unsere Bedenken eingegangen, das Baustellenkonzept haben wir mehr oder weniger gemeinsam erarbeitet“, sagt Kaufhaus-Chef Menke. Außerdem hofft er, dass Eutin gerade wegen der Baustelle für den einen oder anderen Kunden einen Besuch wert ist: „Baustellen haben auch etwas Faszinierendes.“ Männer und Kinder können die Tiefbauarbeiten bestaunen, Frauen die Gelegenheit zum Einkaufen nutzen. Auf jeden Fall will Menke vor der LMK-Einkaufswelt noch eine Kinderbaustelle einrichten, wo die Lütten dann unter Aufsicht nach Herzenslust buddeln und baggern dürfen. vg