Es geht voran mit den Hafenschuppen

In den Hafenschuppen will die Projektinitiative kulturelle Einrichtungen, Kunsthandwerk und Kunstgewerbe, maritime Dienstleistungen und Wohnungen unterbringen. (Fotos: Sdf)

Hansestadt und Projektinitiative haben Anhandgabe-Vertrag unterschrieben.

Die Verhandlungen haben gut ein Jahr gedauert, aber die Hansestadt Lübeck und die Projektgruppe Initiative Hafenschuppen (PIH) zur Rettung der alten Lager auf der Nördlichen Wallhalbinsel haben sich endlich geeinigt. Wirtschaftssenator Sven Schindler (SPD) und die PIH Entwicklungs- und Erschließungsgesellschaft haben jetzt den Anhandgabe-Vertrag unterschrieben. „Das ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte für die Entwicklung der Nördlichen Wallhalbinsel“, sagte Volker Spiel, Geschäftsführer der PIH GmbH.

Damit kann die Projektinitiative endlich konkrete Schritte unternehmen, um die Wallhalbinsel zu entwickeln und zugleich das historische Hafenensemble zu bewahren. Bis Ende Juli 2018 muss sie ein Finanzierungskonzept, konkrete Nutzungspläne und fertige Kaufverträge vorlegen. Den Termin wird die PIH einhalten, versprach Spiel: „Wir haben bereits viel Zeit in die Vorabklärung wichtiger Punkte investiert, sodass die 15 Monate mit Sicherheit ausreichen werden, um das Projekt in die Zielgerade zu führen.“ Die endgültige Entscheidung wird dann die Bürgerschaft treffen.

Die bürgerliche Initiative will in den sanierten Hafenschuppen Raum schaffen für kulturelle Angebote, Kunsthandwerk und Kunstgewerbe, maritime Dienstleistungen und für Wohnungen. Außerdem sollen drei neue Gebäude hochgezogen werden: ein Hotel zwischen Media Docks und Drehbrücke, ein Parkhaus nah am Eingang und ein Restaurant für den Strandsalon an der Spitze der Halbinsel. Rund 60 bis 70 Millionen wird das alles kosten.

Als er die Anhandgabe unterschrieb, mischten sich in den Worten von Senator Schindler Optimismus und kritische Ungeduld. „Mein Wunsch ist, dass in den nächsten 15 Monaten, salopp gesagt, Gas geben wird. Die Zeit muss reichen, um nicht nur Luftschlösser in bunten Prospekten zu entwickeln, sondern diesen Standort tatsächlich mit Leben zu füllen.“

Vorangegangen waren langwierige Verhandlungen zwischen Stadt und der ehrenamtlichen Initiative. „Wir mussten mit der Kommunalaufsicht des Landes Schleswig-Holstein zuerst klären, ob das vereinbarte Verfahren rechtlich zulässig ist, insbesondere was die Grundstückspreise angeht“, sagte Schindler. Denn die Hansestadt hatte mit dem ehrgeizigen, dann gestoppten Projekt Kailine auf 17 Millionen Euro Einnahmen gehofft.

Jetzt wird sie nur neun Millionen Euro erhalten. Unterschiedliche Meinungen gab es auch um den Umgriff der Fläche und um die Änderungen des B-Plans. Dabei konnten sich beide Seiten nicht an Präzedenzfällen oder Beispielen orientieren, erläuterte der Sprecher die PIH, Detlev Holst: „Es ist deutschlandweit ziemlich einmalig, dass eine ehrenamtliche Initiative die Aufgabe hat und damit auch das Risiko trägt, einen Stadtteil entwickeln zu dürfen.“ SDF

Teile diesen Beitrag!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert