
Uta Steinkamp, Heidi Feilke, Silke Hüttmann und Matthias Thoms vom Kinderschutzbund Eutin rufen zum Spenden auf. (Graap)
Kinderschutzbund in Eutin startet die „Aktion Trostpflaster“.
Kinderarmut ist ein Thema, das den Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) ständig umtreibt. In Eutin sind 22 Prozent der Kinder davon betroffen. Um hier den Schmerz zu lindern, hat der DKSB-Ortsverband Eutin jetzt ein neues Langzeitprojekt aus der Taufe gehoben: den Spendenfonds „Aktion Trostpflaster“.
„Hierzulande sprechen wir bei Kinderarmut von relativer Armut, kein Kind muss verhungern. Aber der Geldbeutel der Eltern entscheidet über die Teilhabe der Mädchen und Jungen in der Gesellschaft“, erläutert Geschäftsführer Matthias Thoms. Die Chancen von Kindern und Jugendlichen stehen schnell auf dem Spiel, wenn die Familie plötzlich von Langzeiterkrankungen oder Arbeitslosigkeit betroffen ist. Manchmal fehlt den Kindern aber auch eine funktionierende Familie als wichtige Sozialisierungsinstanz. Und bei der Vermittlung von Werten und Sozialkompetenzen brauchen Eltern auch oft Hilfe.
„Es geht um die Chancengleichheit für alle Kinder. Die wollen wir ermöglichen“, betont die Ortsvorsitzende Heidi Feilke. So dürfe der Zugang von Kindern zum Sport nicht an den fehlenden Fußballschuhen scheitern.
Die „Aktion Trostpflaster“ kommt für alle in Not geratenen Kinder und ihre Familien immer dann unbürokratisch zum Einsatz, wenn es keine staatliche Hilfe gibt oder sie auf sich warten lässt. Durch den Spendenfonds sollen Bildungschancen eröffnet, kurzfristige Krisen gemeistert, Betreuungsangebote geschaffen und weitere soziale Projekte gefördert werden. Deshalb wird nicht nur Geld gesammelt, sondern der Kinderschutzbund appelliert auch an die Bürger, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Das kann zum Beispiel der rüstige Rentner sein, der den Kindern zeigt, wie man Seifenkisten zusammenbaut.
Es gilt auch, den gesellschaftlichen Kit zu verbessern“, so Thoms. Er betont, dass durch den Fonds selbstverständlich auch Projekte anderer Vereine und Organisationen unterstützt werden, die diesen Zielen dienen.
Auf den Begriff „Trostpflaster“ sind die Eutiner übrigens nach einen Brainstorming gekommen: „Wir haben etwas Greifbares, ein eingängiges Wort gesucht. Und Trostpflaster beschreibt unser Vorhaben sehr gut: Helfen im Akutfall, nicht langfristig. Punktuell und wirksam, eine Wundversorgung“, so Heidi Feilke. In den nächsten Tagen werden die Spendenboxen in ausgewählten Lebensmittelläden und Fachgeschäften aufgestellt. Ein Spendenkonto (IBAN: DE51 2135 2240 0000 0381 33) wurde außerdem bei der Sparkasse Holstein eingerichtet. »Nähere Infos unter Telefon 04521/4680 oder per E-Mail an info@kinderschutzbund-eutin.de