„Da müsste Musik sein“ klang es im vergangenen Jahr immer wieder im Radio. Mit seinem ersten Hit bewies Wincent Weiss, dass man auch gewinnen kann, wenn man bei der RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ scheitert. Vier Jahre nach seinem TV-Auftritt ist der 24-jährige Eutiner auf dem besten Weg, sich in der Musikbranche einen Namen zu machen. Am 14. April ist sein Debütalbum „Irgendwas gegen die Stille“ erschienen. Die 13 Songs sind mehr als einfach nur etwas gegen die Stille: Sie sind kleine, in Musik gegossene Geschichten, die berühren – mal euphorisch laut, mal nachdenklich leise. Der Wochenspiegel hat den Newcomer interviewt.
Welche Musiker haben oder welche Musik hat Dich geprägt? Wer oder was hat Dich auf die Idee gebracht, Musik zu machen?
Linkin Park war früher meine absolute Lieblingsband, ich wollte immer so singen können wie der Frontmann Chester. Aber so richtig angefangen mit dem Singen und Gitarrespielen habe ich durch die Band Boyce Avenue.
Schreibst Du Musik und Texte Deiner Lieder selbst?
Die Songs entstehen zusammen mit Freunden. Wir treffen uns meistens zu dritt oder viert und basteln dann an der Produktion, schreiben den Text. Ideen und Themen stammen immer aus meinem Leben.
Welche Themen behandelst Du in Deinen Liedern?
Ich schreibe eigentlich über alles, was mich so bewegt und beschäftigt. Es geht sehr viel um Freunde, Familie und natürlich Liebe.
Welchen Einfluss hast Du auf die Auswahl der Songs auf dem Album?
Ich wähle aus all den geschriebenen Songs am Ende mit meinem Management und der Plattenfirma die besten für das Album aus.
Welcher Song ist Dein persönliches Lieblingslied und warum?
Mein persönlicher Lieblingssong von dem Album ist „Nur ein Herzschlag entfernt“. Den habe ich für meine kleine Schwester geschrieben und ihr mal zu Weihnachten geschenkt.
Wie hast Du es geschafft, Dich in der hartumkämpften Musikbranche durchzusetzen – vom ausgeschiedenen DSDS-Kandidaten zum gefeierten Newcomer? Es scheint, Du hast mehr Potenzial als so mancher DSDS-Sieger …
Ich glaube, es liegt auch daran, wie viel Herz, Zeit und Blut man hineinsteckt. Wir haben vier Jahre lang an dem Album und der Musik gearbeitet. Viele wissen gar nicht, wie viel Arbeit das Musik-Machen wirklich erfordert.
Wirst Du bereits auf der Straße als Promi erkannt? Wenn ja, wie hat das Dein Leben verändert?
Ich werde nur ganz selten auf der Straße angesprochen. Einige fragen nach Fotos, was total cool ist. Das ist ja ein Zeichen dafür, dass die Leute die Musik hören und gut finden.
Wie zufrieden bist Du mit dem Verlauf Deiner Tournee? Hättest Du einmal gedacht, dass sich so viele Menschen eine Karte kaufen, um Dich singen zu sehen?
Die Tour war der absolute Wahnsinn! Ich habe mir früher immer vorgestellt, wie es wohl ist, wenn man irgendwann mal ein erfolgreicher Musiker ist, drei bis vier Alben veröffentlicht hat und dann Hallen wie die „Große Freiheit“ in Hamburg füllt. Dieser Traum wurde einfach jetzt schon erfüllt – und das ganz ohne ein eigenes Album veröffentlicht zu haben. Absolut verrückt, dass so viele Leute zu den Konzerten kommen. Total geiles Gefühl!
Was hast Du Dir noch für dieses Jahr vorgenommen? Und welches große Ziel hast Du noch – und wo willst Du einmal hin?
Dieses Jahr spiele ich die ersten Festivals, auf die ich mich tierisch freue, da sie ja meistens open air sind. Und natürlich will ich meine eigene Tour im November noch etwas planen und gestalten. Aber ich denke mal, dass ich mich überraschen lasse, wo mich das Album jetzt noch hinführt.
Wo befindet sich jetzt Dein Lebensmittelpunkt und welche Beziehung hast Du noch zu Eutin?
Ich wohne gerade in Berlin, aber habe mir auch vorgenommen, bald wieder in den Norden zu ziehen und mir irgendwas Ruhiges zu suchen. Ich bin natürlich noch oft in Eutin, um Freunde und Familie zu besuchen.
Freust Du Dich auf das Konzert beim LN-Sommerfest am 9. Juli in Deiner Heimatstadt Eutin?
Na klar! Vor den ganzen bekannten Gesichtern zu singen, ist immer etwas angespannter für mich. Aber natürlich freue ich mich drauf. Bin mal gespannt, wer so alles vorbei kommt.
Interview: vg/sk / Foto: Weekender73