
Dank der tatkräftigen Unterstützung von Flüchtlingsbegleiterin Rita Pollack sind Beletse Ketese (links) und Zeresenay Kidane in Stockelsdorf angekommen und voll integriert. (HÖ)
Dank der unermüdlichen Betreuung durch Flüchtlingsbegleiterin Rita Pollack haben die beiden jungen Eritreer die Eingliederung geschafft.
Flüchtlingen bei der Eingliederung zu helfen, das ist eine von vielen Aufgaben der Flüchtlingsbegleiter. Wie gut das funktionieren kann, zeigt das Beispiel von Rita Pollack und ihren „Jungs“.
Rita Pollack (77) hat sich von Anfang an in der Flüchtlingsarbeit engagiert, die sich Anfang 2014 in der Arbeitsgruppe Willkommenskultur formierte. In der Unterkunft im Brandenbrooker Weg lernte Rita Pollack einen jungen Eritreer kennen, mit dem sie sich bald näher beschäftigte. „Sprechen konnten wir miteinander nicht, alles war Pantomime“, erinnert sie sich an diese Anfangszeit zurück. Weitere kamen in die Unterkunft und Ende 2014 waren es fünf junge Männer, um deren Belange sie sich kümmerte.
Mittlerweile leben die fünf in Arfrade, aufgeteilt in zwei Wohngemeinschaften bei Familien. „Das ist ein großer Glücksfall“, erklärt Rita Pollack, „das Dorf hat sie aufgenommen, sie nehmen an Festen teil, erhalten Hilfe beim Lernen und so weiter, eine rundum gute Sache. Sie selbst laden ihre deutschen Freunde ein, kochen eritreisch und decken einen hübschen Tisch.“
Zwei von ihnen, mittlerweile als Asylsuchende anerkannt, sind in der beruflichen Orientierung beziehungsweise in der Ausbildung. Sie kamen als minderjährige unbegleitete Flüchtlinge nach Deutschland.
Zeresenay Kidane (19), von allen nur Zeres genannt, floh mit 13 Jahren aus Eritrea, war der erste, den Rita Pollack betreute. Er absolviert zurzeit ein freiwilliges Jahr bei der Jugendbauhütte Lübeck mit Schwerpunkt Denkmalpflege, um sich im handwerklichen Bereich zu orientieren. Und er hat den Langstreckenlauf für sich entdeckt, trainiert bei ATSV im Lauftreff. Der eher schweigsame junge Mann, der aber viel lacht, war fünf Jahre auf der Flucht ehe er nach Deutschland kam. Seine ganze Familie ist geflüchtet, die Brüder leben in Israel und den USA, seine Schwester und einige Cousins sind in Deutschland.
Beletse Kesete kam im Spätsommer 2014 nach Stockelsdorf. Zuvor hatte er bereits in einer Jugendeinrichtung in Eutin einen Deutschkurs belegt und konnte so als Dolmetscher helfen. Buluts, wie er auch genannt wird, ist ganz allein mit 14 Jahren geflohen und hat drei Jahre gebraucht, bis er in Deutschland ankam. „Hier herrscht Freiheit und man kann seinen Beruf frei wählen“, erklärt er. Dankbar ist er dafür, dass er so viel Hilfe erfahren hat. Nach einem Praktikum bei der Firma Mankenberg in Lübeck wurde er als Auszubildender zum Zerspanungsmechaniker übernommen.
Auch Rita Pollack ist dankbar. Für die Chance, die ihre beiden Flüchtlinge bekommen haben. Dankbar für die Unterstützung, die sie in den verschiedenen Abteilungen der Verwaltung bekommen hat. Dankbar für den Austausch der Ehrenamtlichen untereinander, die sich zur Seite standen und unterstützten. Dankbar auch für die Mithilfe der Kirchengemeinde, ohne die viele Aktivitäten gar nicht denkbar wären, sagt sie. „Noch einmal richte ich eine Bitte an die Bürger, eine Patenschaft zu übernehmen. In Begleitung integriert es sich leichter, schneller und besser“, lautet ihr Appell, damit die Integrationsaufgabe auf möglichst viele Schultern gleichmäßig verteilt wird. HÖ
Für Frau Pollack , ich bewundere Dich für Deinen Elan ich wünsche Dir weiterhin Erfolg bei Deiner Arbeit Grüße von Gabi