Ein neues Gebäude für das Bauamt?

Auf den Parkplätzen an der Lastadie könnte in Zukunft ein neues Verwaltungsgebäude entstehen. Das Bauamt überlegt, seinen traditionellen Sitz am Mühlendamm zu verlassen. Dort könnten Wohnhäuser entstehen. (SDF)

Der historische Sitz am Mühlendamm soll aufgeben werden. Die Verwaltung soll auf die Wallhalbinsel umziehen.

Die schlechtesten Schuhe trägt der Schuster, sagt ein Sprichwort. Ähnliches gilt für Lübecks Bauverwaltung. Die städtischen Angestellten für Stadtplanung, Bauen und Instandhaltung arbeiten in sehr beengten und sanierungsbedürftigen Räumlichkeiten. Gutachter bescheinigen dem denkmalgeschützten Bauamt massive Mängel.

Antiquierte Versorgungsleistungen, verstopfte Abflüsse, kaputte Fenster, undichte Dächer und mangelnder Brandschutz kennzeichnen das Gebäude am Mühlendamm. Die Betriebskosten sind zudem sehr hoch.

„Wir sind zum Ergebnis gekommen, dass es sich nicht lohnt, zwischen elf und 14 Millionen zu investieren, um die Gebäude zu sanieren, ohne dabei ihre Funktionalität wesentlich zu verbessern“, erklärte Senator Franz-Peter Boden (SPD) im Bauausschuss. Er schlug stattdessen vor, ein neues Verwaltungsgebäude an der Straße Lastadie auf der mittleren Wallhalbinsel zu bauen.

Das Areal wird zurzeit als Parkplatz benutzt und gehört der Hansestadt. Der Komplex am Mühlendamm könnte gleichzeitig vorteilhaft verkauft werden. „Ein solcher Standort in der Innenstadt direkt am Wasser hat einen sehr hohen Wohnwert“, hob Boden hervor. Hier könnten neue Wohnhäuser entstehen, ein Hotel in die historischen Gemäuer einziehen und der Uferweg an der Wakenitz sich für die Allgemeinheit öffnen, haben die Stadtplaner von Petersen, Pörksen Partner und die Marketing-Berater von Cima angeregt.

Rund 15,3 Millionen Euro würde das neue Bauamt kosten. Durch den Verkauf der nicht mehr benötigten Grundstücke reduziere sich die Investitionssumme auf 8,5 Millionen Euro. Für eine Million Euro mehr könnte ein etwas größeres Gebäude entstehen, um auch Teile von anderen Verwaltungsbereichen unterzubringen. Ein noch wesentlich größeres Verwaltungszentrum würde dann entstehen, wenn auch die Rampe zur Marienbrücke verlegt wird.

Die Baupolitiker im Ausschuss kommentierten anerkennend die Vorschläge. „Das ist ein hervorragender Gedanke. Eine moderne Verwaltung braucht ein solches Gebäude“, lobte Ulrich Brock (CDU). Gregor Voht (Freie Wähler) sah in dem Konzept „sehr viel strategisches Potenzial als Verbindungsglied zwischen Altstadt, nördlicher Wallhalbinsel und Roddenkoppel.“ Dieter Rosenbohm (BfL) meinte: „Eine Wohnbebauung an Stelle des Bauamts ist sehr wünschenswert.“

Schnell wird es allerdings nicht gehen, so Boden. „Wir haben noch einen sehr langen Weg vor uns. Es wird vier, fünf Jahre dauern, bis die Konzepte in eine konkrete Planung umgesetzt werden können.“ SDF

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