A1: Autofahrer brauchen starke Nerven

Historisch: Jens Sommerburg (li.) und Dr. Frank Nägele begutachten einen Teil der Tragschicht, das noch aus dem Eröffnungsjahr 1938 stammt. (Fotos: Afu/ Langhorst Kk Ll)

Bauarbeiten dauern bis 2020 – der Kieler Verkehrsstaatssekretär informierte sich vor Ort.

Seit dem 23. März laufen die Vorbereitungen für die grundhafte Erneuerung der A1 zwischen dem Autobahndreieck Bad Schwartau und der Anschlussstelle Sereetz in Fahrtrichtung Fehmarn. Für die Auto- und Lkw-Fahrer bedeutet das Umwege und längere Fahrzeiten, denn von der Sperrung ist neben der Anschlussstelle Bad Schwartau (Ostseite) auch die A226 ab der Anschlussstelle Dänischburg bis zum Autobahndreieck Bad Schwartau betroffen.

Auf insgesamt 4,9 Kilometern Länge werden bis Ende des Jahres einseitig sechs Brückenwerke teil- beziehungsweise erneuert, darunter die 165 Meter lange Brücke, welche die Eisenbahnstrecke Bad Schwartau – Lübeck überquert. Daneben erhält auch die L230 (Cleverbrücker Straße) im Bereich der Anschlussstelle Bad Schwartau in den Sommerferien eine neue Decke. „Für einen Autobahnabschnitt ist das eine außergewöhnlich hohe Brückendichte“, beschreibt der Lübecker Niederlassungsleiter des zuständigen Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, Jens Sommerburg, das ambitionierte Projekt.

Am Dienstag machte sich Verkehrsstaatssekretär Dr. Frank Nägele vor Ort ein Bild von der Baustelle. „Wir machen hier eine Operation am offenen Herzen. Die A1 ist eine der meistbefahrenen Autobahnen in Deutschland“, sagte Nägele. „So umfangreiche Maßnahmen wie diese sind aber nicht im laufenden Verkehr zu sanieren“, warb der Staatssekretär des Kieler Verkehrsministeriums um Verständnis und Geduld.

Um die Verkehrsbeeinträchtigungen möglichst gering zu halten, wurden im Vorfeld die Umleitungsempfehlungen mit allen Beteiligten abgestimmt. „Dadurch konnten wir mit dem Management des Luv-Centers und der Lübecker Hafengesellschaft die Ampelschaltung an der Anschlussstelle Dänischburg optimieren“, so Jens Sommerburg. Auch an der Kreuzung Bei der Lohmühle / Schwartauer Landstraße wurde in Abstimmung mit der Hansestadt Lübeck und dem Baumarkt „Bauhaus“ die Linksabbiegerspur verlängert, um das erhöhte Verkehrsaufkommen durch die Umleitung abzufedern.

Innerhalb des gesperrten Bereichs der beiden Autobahnen wird die Fahrbahn bis zu 80 Zentimeter „ausgekoffert“, wie es im Fachjargon heißt und grundhaft erneuert. „Die meisten Materialien werden vor Ort recycelt und wieder eingesetzt“, erklärte Jens Sommerburg. Darunter befinden sich teilweise auch Teile der Tragschicht, die noch aus dem Jahr 1938 stammt, als dieser Abschnitt der A1 eröffnet wurde.

Neben der grundhaften Sanierung stehen auch zahlreiche Lärmmaßnahmen auf dem Programm. „Die künftige, fünfeinhalb Zentimeter dicke Oberschicht wird aus offenporigem Asphalt (OPA) bestehen. Das bringt eine Lärmreduzierung von rund fünf Dezibel direkt an der Quelle“, sagte Jens Sommerburg. Darüber hinaus werden die vorhandenen Lärmschutzwände an diesem Streckenabschnitt teilweise erneuert und ausgebaut sowie sechs Lärmschutzwände von der Anschlussstelle Sereetz bis Sereetzer Feld aufgestellt. Das soll in der zweiten Jahreshälfte erfolgen.

Insgesamt werden von den geplanten rund 68 Millionen Euro alleine in diesem Jahr 15,5 Millionen verbaut. Ende 2017 soll der Verkehr wieder ungehindert rollen können. Doch darüber können sich die Autofahrer nicht allzu lange freuen, denn im Frühjahr 2018 wird die Gegenfahrbahn Richtung Hamburg saniert. Damit nicht genug: 2019 und 2020 geht es weiter Richtung Norden, dann werden die jeweiligen Richtungsfahrbahnen des Abschnittes vom Dreieck Bad Schwartau in Richtung Ratekau dran. »Wer sich über den aktuellen Stand der Baumaßnahmen informieren möchte, kann sich die „strassen-sh“-App auf sein Smartphone laden. Es gibt sie als iOS- und Android-Version.

afu
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