
Möchte selten gewordene Blühpflanzen wieder in der Gemeinde ansiedeln: Torben Illige. (afu)
Umweltabteilung sucht nach geeigneten Gemeindeflächen.
Als Biodiversitätskommune ist die Gemeinde Ratekau dem Umweltschutz besonders verpflichtet. „Dass unsere Bemühungen Früchte tragen, sieht man unter anderem auch am 1. Platz beim letztjährigen Wettbewerb ‚Bienen freundlichste Kommune Schleswig-Holsteins‘. In einem weiteren Schritt wollen wir nun auf den dafür geeigneten Gemeindeflächen Wildblumenwiesen anlegen“, sagt Torben Illige. Dafür sammelt der Amtsleiter der Umweltabteilung derzeit Informationen über die Flächen in den einzelnen Ortschaften, die dafür grundsätzlich in frage kommen.
Damit das Projekt erfolgreich wird, will die Gemeinde eng mit den Dorfvorstehern und örtlichen Umweltschutzvereinen zusammenarbeiten. „Deren Beteiligung und Unterstützung sind wichtig, damit diese Wildblumenwiesen über viele Jahre Bestand haben“, erläutert Torben Illige. Nicht zuletzt seien auch die Bürger aufgerufen, Vorschläge einzureichen und sich an der Umsetzung zu beteiligen.
Sind geeignete Flächen gefunden, sollen dort heimische Wildblumen/Wildgräser-Samenmischungen ausgesät werden. „Selten gewordene Blühpflanzen wie Klatschmohn oder Kornblumen sorgen dann nicht nur für eine optische Aufwertung der Gemeinden, sondern erhalten und fördern auch die heimische Artenvielfalt“, nennt Torben Illige die positiven Auswirkungen.
Aus den Ortschaften kommen positive Signale. Die Ratekauer Dorfvorsteherin Keller-Georg spricht von einem spannenden Experiment. „Es ist einen Versuch wert, den Menschen die Natur durch solche Wiesen näherzubringen“, sagt sie. Ihr Sereetzer Kollege Michel Mazylis begrüßt ebenfalls die Idee. Für ihn ist ebenfalls die Akzeptanz der Dorfbewohner wichtig, „damit diese Wiesen nicht zum Hundeklo werden“.
Die ersten Flächen sollen noch in diesem Jahr angelegt werden. „Wichtig ist, dass diese Wildblumenwiesen dann auch durch eine entsprechende Beschilderung als solche gekennzeichnet werden“, sagt Torben Illige. Eventuell sei auch eine Umzäunung notwendig, damit die Fläche nicht als Parkplatz Zweck entfremdet wird.
Der finanzielle Aufwand dieser Initiative ist überschaubar. „Es fallen nur die Kosten für Saatgut, Beschilderung und eventuell Einzäunung an“, sagt Torben Illige. Die Saat, die dann nur noch ein- bis zweimal im Jahr erfolgen müsste, kann wie bisher der Bauhof übernehmen. afu