Asklepios will vorausschauend agieren

Präsentierten die Zahlen für 2016: Die Chefärzte Dr. Ingo Meßer ( li.) und Carola Basse (re.), Andreas Maempel, Trainee Andrea Stein und Geschäftsführer Stefan Meiser (2. v. re.). (ES)

Die Reha-Klinik blickt auf ein Jahr, „das nicht einfach war“, zurück. Zahl der verordneten Heilverfahren ist bundesweit rückläufig. Zimmer sollen für mehr Orthopädiepatienten nutzbar sein.

„Ein Jahr, das intern und extern nicht einfach war“, liegt hinter der Asklepios Klinik Am Kurpark Bad Schwartau. So fasst Stefan Meiser, der im August die Geschäftsleitung von Norbert Schneider übernommen hatte, 2016 zusammen. „Wir haben zwar einen ausgezeichneten Ruf“, so Meiser, aber es gebe Punkte, die die Klinik nicht steuern kann, weil sie von außen kommen.

Die Reha-Einrichtung für Orthopädie und Gynäkologie bekommt einen bundesweiten Trend zu spüren, dessen Ursachen unklar sind : Der Bereich der Heilverfahren, also von Maßnahmen zur medizinischen Rehabilitation, die in einem zeitlichen Abstand zur Erkrankung beziehungsweise OP erfolgen, ist weiter rückläufig. Das gilt vor allem im Bereich Gynäkologie. „Die Anträge auf Heilverfahren gehen zurück“, so Chefärztin Carola Basse.

Die Asklepios-Klinik will dem begegnen, indem möglichst viele Patientenzimmer so umgebaut und modernisiert werden, dass sie sowohl von orthopädischen als auch gynäkologischen Patienten genutzt werden können und Kapazitäten für mehr Anschlussheilbehandlungen – also direkt nach einer Erkrankung oder OP – geschaffen werden.

Der Bedarf in der Orthopädie ist da, denn die Klinik bekommt den demografischen Wandel zu spüren, und von Fortschritten in den OP-Verfahren profitieren heute auch ältere Patienten. So kommen heute deutlich ältere Patienten nach einer OP in die Reha, erklärt Chefarzt Dr. Ingo Meßer. Zunehmend sind es auch Patienten, die nach 20 Jahren ihren zweiten Gelenkersatz erhalten haben.

Die Belegung der 265 Betten (180 in der Orthopädie, 85 in der Gynäkologie) betrug im vergangenen Jahr 93,3 Prozent. 2015 waren es 95,3 Prozent. Die Zahl der behandelten Patienten ging um 116 auf 4301 zurück. Die Gesamtbetriebserträge betrugen im zurückliegenden Jahr 20,5 Millionen Euro und stiegen damit gegenüber 2016 um 1,4 Prozent. „Für uns muss es darum gehen, vorausschauend zu agieren“sagte Stefan Meiser. Für ihn heißt das auch, sich auf den Standort Bad Schwartau zu konzentrieren.

Die Klinik sorgte 2016 durch mehrere Warnstreiks der Belegschaft, die mit Unterstützung der Gewerkschaft Verdi Tarifverhandlungen forderte, für Schlagzeilen. Behandlungen mussten abgesagt oder verschoben werden. „Das hat uns Vertrauen bei den Patienten gekostet“, sagt der Therapeutische Leiter, Andreas Maempel. Durch die Streiks seien aber auch Gespräche mit den Mitarbeitern in Gang bekommen, so dass Führungsteam. Die Klinik arbeite daran, verschiedene Dinge wie etwa Arbeitsabläufe oder die Raumausstattung zu verbessern. ES

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