Ungewollte Langzeitgäste

Nadja Gorski-Krüger präsentiert eines der Sorgenkinder: Border-Collie- Mix „Happy“ lebt schon seit drei Jahren im Eutiner Tierheim. (Graap)

Viele Hunde und Katzen warten im Eutiner Tierheim schon seit Jahren auf neue Besitzer.

In den vergangenen 20 Jahren hat das Eutiner Tierheim über 10000 Katzen, Hunde und Kleintier beherbergt. Die meisten konnten nach spätestens drei Monaten in liebevolle Hände vermittelt werden. Doch nicht jedes Tier hat das Glück, neue Besitzer zu finden. In der Einrichtung am Diekstauen 5 gibt es auch Langzeitgäste, für die das Tierheim seit Jahren zwangsweise Heimat ist.

Platz ist im Eutiner Tierheim für 50 Katzen, maximal acht Hunde und etwa 30 Kleintiere. „Im Winter ist das kein Problem, dann sind meist nur die Langzeitgäste bei uns. Aber im Sommer müssen wir stets mehr Tiere unterbringen als es unsere Kapazitäten zulassen. Dann finden manche Katzen sogar bei unseren Mitarbeitern zu Hause eine Pflegestelle“, erzählt Tierpflegerin Nadja Gorski- Krüger. Das liege an der Urlaubszeit und den Katzenbabys, die ab Mai geboren werden. Die schwer vermittelbaren „Stammgäste“ schränken dann natürlich das Platzangebot deutlich ein. Darüber hinaus schrauben sie die Kosten in die Höhe: „Sie machen sämtliche Krankheiten immer wieder mit durch, müssen auch medizinisch versorgt und regelmäßig geimpft werden“, so Gorski-Krüger.

Aktuell sind im Hundebereich alle Plätze belegt. Im Katzenhaus warten 21 Tiere auf Vermittlung – und weitere Aufnahmekandidaten sind dem Tierheim bereits angekündigt worden. Deshalb hoffen die 15 haupt- und ehrenamtlichen Tierheim-Mitarbeiter, dass sich doch noch warmherzige Menschen mit Erfahrung in der Tierhaltung und mit Zeit für diese Vierbeiner finden. Eine Vermittlung ist insbesondere für ältere und ängstliche Katzen nicht leicht. „Auch große, dunkle Hunde haben es schwer. Oft kommt noch eine Vorgeschichte dazu“, sagt Gorski-Krüger.

Ein Beispiel ist „Happy“: Der Border-Collie-Mix weilt von allen Tieren am längsten im Heim – der quirlige Rüde wartet seit gut drei Jahren auf ein neues Herrchen. „Er war sehr jung, als er zu uns kam. Seine Besitzer mussten ihn abgeben, eine Erziehung hat er nicht genossen“, berichtet die Tierpflegerin. „Er ist furchtbar unsicher und zu manchen Artgenossen nicht so nett. Aber das ist alles Erziehungssache, das kann man mit dem Hund trainieren.“Im anderen Flügel des Tierheims leben „Rainbow“, „Snowflake“ und „Romina“: Die drei ängstlichen Katzen haben lange Zeit draußen gelebt und sind jetzt seit zwei Jahren in Eutiner Obhut. Ihr Vermittlungshemmnis: Sie sind nicht mehr die Jüngsten, und sie lassen sich zwar anfassen, aber kuscheln kann man mit ihnen nicht.»Wer Zeit und ein Herz für einen dieser Langzeitgäste hat, meldet sich unter Telefon 04521/ 73644, weitere Infos online unter www.tierheim-eutin.de.

vg
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