
„Mit dieser Karte stimmen die Besucher ab“: Museumsleiter Alexander Bastek lässt das Publikum jetzt mitentscheiden, welche Exponate in der großen Ausstellung „100 Meisterwerke“ gezeigt werden. (SDF)
Das Museum Behnhaus Drägerhaus lässt Besucher für die Ausstellung „100 Meisterwerke“ abstimmen.
Es gibt über 800 Kandidaten, aber nur 100 werden es bis ins große Finale im September schaffen. Für die Sonderausstellung „100 Meisterwerke“ lässt das Museum Behnhaus Drägerhaus jeden Besucher mit vorbereiteten Karten abstimmen: Welches Gemälde, welche Zeichnung oder welche Fotografie hat den Stoff, ein echtes Meisterwerk zu sein?
Hermann Linde (1862-1923) ist mit seinem anmutigen „Lübecker Stadtgarten“ schon vorgeprescht. Der Impressionist hat bereits viele Stimmen bekommen. Dicht dahinter folgt aber eine traumhafte Vision einer himmlischen Jagd in schwerem goldenem Rahmen: „Der Wilde Jäger“ des Romantikers Johann Wilhelm Cordes (1824-1869). Bereits abgeschlagen liegt indes ein Liebling der Kunstkritiker.
„Sulamith und Maria (Italia und Germania)“ mag ein Hit unter den Museumsleuten sein, die großformatige Kohlezeichnung des Nazareners Friedrich Overbeck (1789-1869) kommt gerade von einem Gastspiel im Pariser Louvre zurück nach Lübeck. Dem Publikum ist es schnuppe, das Frauenduo fällt durch. „Wir sind selbst überrascht, was die Besucher bisher als ein Meisterwerk betrachten“, gesteht Museumsleiter Alexander Bastek. Er und sein Team bereiten die Schau vor. „Was sind die 100 besten Meisterwerke des Museums, und was ist überhaupt ein Meisterwerk? Das wollten wir nicht alleine entscheiden und lassen die Besucher mitbestimmen.“ Damit diese eine möglichst große Auswahl haben, wird das Museum in den kommenden Wochen in einem gesonderten Kabinett immer wieder neue Gemälde, Zeichnungen, Fotos und Statuen zeigen.
Zu den normalen Führungen durch das Kunstmuseum wird es auch spezielle Erläuterungen zum Meisterwerk-Casting geben. Im September wird dann nicht nur die Ausstellung fertig sein, sondern auch der erste Katalog vom Museumsbestand. SDF