Sozialkomödie statt Schenkelklopfer

Martin (Jörn Hilbrecht) stiftet im Haus von Anna (Anne Beiber-Henningsen, links) und Verena (Maria Papoulias) etwas Unruhe. (Graap)

Niederdeutsche Bühne Süsel probt für das Stück „Tiet to leven“ – Premiere ist am Sonnabend, 4. März.

Es muss nicht immer das seichte Lustspiel sein, die Niederdeutsche Bühne Süsel kann auch anders: Mit der Sozialkomödie „Tiet to leven“ von Michael Wemper steht etwas ernstere, aber nicht minder unterhaltsame Kost auf dem Spielplan. Am Sonnabend, 4. März, um 19.30 Uhr ist in der Kulturscheune, Pastor-Dr.- Fuchs-Weg 3, Premiere.

„Ab und zu gönnen wir uns mal ein Stück, das man vielleicht nicht sofort mit dem plattdeutschen Theater in Verbindung bringt. Es muss ja nicht gleich ein Drama sein“, sagt Jörn Hilbrecht. Außerdem, so der Chef des Theatervereins Süsel, habe der Autor mit seiner modernen Sozialkomödie den Konrad-Hansen- Preis 2014 gewonnen.

Anna Bergkamp (gespielt von Anne Henningsen) hat vor einem Jahr ihren Mann bei einem Unfall verloren. Zusammen mit ihrem Schwager Phillip (Detlef Storm) leitet sie nun die Geschicke des Familienbetriebs. Eines Tages fährt Phillip vor dem Haus einen Fußgänger an – Anna hilft dem sympathischen Mann, der sich als Martin Mertens (Jörn Hilbrecht) vorstellt, und bietet ihm spontan eine Anstellung als Hausverwalter an. Innerhalb kürzester Zeit macht er sich unentbehrlich, zudem kümmert er sich liebevoll um Opa Hinrich (Uwe Jungenkrüger) und Nichte Verena (Maria Papoulias) – und entwickelt eine besondere Nähe zu Anna. Dies missfällt Phillip, der ihm nicht über den Weg traut. Tatsächlich ist Mertens nicht ohne Grund zu dieser Familie gekommen …

Trotz des tragischen Hintergrunds kommt das Schmunzeln in diesem Stück nicht zu kurz. Dafür bürgt auch das Ensemble, das vor und hinter den Kulissen aus erfahrenen Theaterleuten, aber auch einigen Frischlingen besteht. „Wir haben neue Mitglieder in die Inszenierung integrieren können, die im vergangenen Jahr unser Casting besucht haben“, berichtet Hilbrecht. So stehen Hauptdarstellerin Anne Henningsen und Maria Papoulias erstmalig auf der Bühne. Das kostet zwar ein bisschen Zeit und Arbeit, denn beide müssen das Plattdeutsche wie eine Fremdsprache lernen, sichert aber auch den Theaternachwuchs. „Platt habe ich auch erst in den vergangenen 20 Jahren gelernt“, gesteht Routinier Hilbrecht. Neu im Team ist auch Dörte Lowitz, die als Regisseurin ins kalte Wasser geworfen wurde.

Sie ist einer der kreativen Köpfe des Figurentheaters Wolkenschieber aus Griebel. Ein Abendprogramm für Erwachsene „op Platt“ habe sie vorher allerdings noch nicht gemacht. „Aber ich verstehe die Sprache und kann sie auch schon een beten snacken“, schmunzelt sie.»Alle Infos zu Terminen und Kartenvorverkauf online unter www. theater-suesel.de. Tickets gibt es auch bei der Tourist-Info Eutin, Telefon 04521/709734.

vg
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