
Widerstand von Erfolg gekrönt: Die grundhafte Sanierung und der Ausbau der Straße Am Wasserturm wird auf das kommende Jahr verschoben. (HÖ)
Nach massiven Protesten der Anwohner soll die Ausbauplanung noch einmal überdacht werden, um die Kosten zu reduzieren.
Manchmal kommt es anders als man denkt. Diese Erfahrung mussten jetzt auch die Anwohner der Straße Am Wasserturm in Eckhorst machen. Sie hatten sich gut vorbereitet, einen Sprecher ins Rennen geschickt und wollten am Dienstag auf der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauen, Planung und öffentliche Sicherheit (UBPöS) gegen die teure Ausbauplanung ihrer Straße protestieren. Die stand nämlich unter Punkt zehn auf der Tagesordnung.
Hintergrund ist die Verpflichtung der Gemeinde, die Anwohner bei einer Grundsanierung von Straßen gemäß Straßenbaubeitragssatzung an den Ausbaukosten zu beteiligen. Im Land gibt es zurzeit Bestrebungen, diese Situation zu ändern. Die Petition „Abschaffung Straßenbaubeiträge in Schleswig-Holstein – Keine staatlich angeordnete Existenzgefährdung“ wird als Initiative im Landtag von der Opposition mit CDU und FDP unterstützt.
Als stellvertretender Bürgermeister nahm Andreas Gurth (CDU) den Eckhorstern den Wind aus den Segeln. „Ich habe in den vergangenen Tagen zahlreiche Gespräche, unter anderem mit den Anwohnern und dem Dorfvorstand, geführt“, erklärte Gurth. Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro, das die Ausbauplanung entworfen hatte, und dem Bauamt sei man dann zu dem Ergebnis gekommen den Ausbau zu verschieben.
„Hier liegt ein besonderer Fall vor im Gegensatz zu anderen Straßen in Stockelsdorf“, so Gurth weiter. So seien hier zum Teil wenige große Grundstücke und Landwirtschaften betroffen. Man wolle abwarten, ob die Initiative zur Abschaffung der Straßenbaubeiträge im Land Erfolg habe und wie die Landtagswahlen im Mai ausgehen.
Nicht nur das: „Wir werden den Ausbau überplanen, auch mit Anregungen der Anlieger, mit dem Ziel der Kostenreduzierung. Als Spielstraße könnten zum Beispiel die Gehwege eingespart werden“, erklärte Gurth. „Das wird aber in Zukunft bei anderen Straßen nicht der Fall sein, da kann ich keine Hoffnung machen. Wir glauben, dass das ein Weg ist, der Ruhe rein bringt.“ So stellte Gruth für die Verwaltung den Antrag, den Beschluss über die Ausbauplanung auf eine spätere Sitzung zu vertagen, dieses Jahr die Straße nochmals zu flicken und den Ausbau dann im kommenden Jahr anzugehen.
Anwohnersprecher Stephan Schiebrowski, dem zu Beginn Rederecht eingeräumt wurde, dankte für die überraschend positive Entwicklung, zeigte sich aber auch sichtlich von der Entwicklung überholt.
Schiebrowski versuchte nochmals im Namen der Eckhorster Anwohner den Protest zu formulieren. Dorfvorsteher Helmut Neu, zugleich auch stellvertretendes Ausschussmitglied der UWG, dankte ausdrücklich „dem amtierenden Bürgermeister, der sich aktiv gekümmert hat“ und mit seinem Antrag eine Überplanung und Kostenreduzierung ermöglichen will. Der Antrag auf Vertagung wurde einstimmig angenommen.
HÖ