Wegen der Fledermäuse: Abrissarbeiten am Sellschop-Haus ruhen

Gibt es nun Fledermäuse im Sellschopp-Haus oder nicht? Diese Frage scheint noch nicht endgültig geklärt zu sein. Die Untere Naturschutzbehörde hatte dem Eigentümer Lidl nahegelegt, vor dem Abriss ein Gutachten erstellen zu lassen.

„Wir haben bereits 2014 ein Gutachten erstellen lassen“, teilte Unternehmenssprecherin Diana Zvicer-Senolan auf Nachfrage mit. „Dieses hat keine hinreichenden Hinweise auf überwinternde Fledermäuse ergeben. Das Gutachten bestätigte weiterhin, dass gegen eine Fortsetzung der Abbrucharbeiten nach dem 15. Oktober nach Ende der Vogelbrutzeit beziehungsweise der sommerlichen Fledermaus-Aktivitätsphase aus fachgutachtlicher Sicht keine Bedenken bestehen.“

Dass Fledermäuse vergrämt werden sollen, weist das Unternehmen von sich. „Die Türme waren bereits vor Abdeckung der Dächer durch fehlende Ziegel und zerschlagene Fenster dem Frost ausgesetzt“, so die Unternehmenssprecherin. „Da hier nur Sommerquartiere vermutet wurden, sind die Dächer frühzeitig abgedeckt worden, um eine Besiedlung nach dem Frost zu vermeiden. Daher kann aus unserer Sicht und aus Sicht des Gutachters nicht von einer Vergrämung gesprochen werden.“

Die Abrissarbeiten sind zurzeit gestoppt und sollen erst nach Freigabe der Behörden fortgesetzt werden – auch im Hinblick auf den Artenschutz. Auf die Frage, ob es Ausweichquartiere für die eventuell dort lebenden Fledermäuse gäbe, erklärte Diana Zvicer-Senolan: „Wir haben einen Sachverständigen beauftragt, um in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde gegebenenfalls erforderliche Ersatzmaßnahmen festzulegen.“

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