Priwallfähre: Der Tarif wird um fünf Prozent erhöht

Ab April fünf Prozent mehr: Die Priwallfähre wird teurer. (Fotos: Hn)

Die Stadtverkehrchefs stehen am 8. Februar im Travemünder Ortsrat Rede und Antwort.

Ab April steigen die Preise für die Priwallfähre um durchschnittlich fünf Prozent. Als die Fährpreiserhöhung im Dezember letzten Jahres bekannt wurde, bekam der Travemünder Ortsratsvorsitzende Gerd Schröder (CDU) zahlreiche Anrufe. Daraufhin lud er die Verantwortlichen zur Februar-Sitzung ein.

Willi Nibbe, Geschäftsführer des Stadtverkehrs, kann sich die Verärgerung nicht so recht erklären. Er verweist darauf, dass die letzte Preiserhöhung vor mehr als zwei Jahren, am 1. Januar 2014, gewesen ist. Pro Jahr liege sie unter 2,5 Prozent. „Die Löhne sind im Schnitt um drei Prozent im Jahr gestiegen“, sagt er. Auch von großen Protesten hat er nichts verspürt: „Wir haben vier Rückmeldungen bekommen. Und zwei davon beziehen sich auf die Preiserhöhung.“

Immerhin bekommen die Fahrgäste auch etwas Neues: Mit den Tarifen ab 1. April gilt das neue „Qualitätsversprechen“ für die Priwallfähre. „Das wird ähnlich sein wie beim Bus“, sagt Willi Nibbe.

Der Fahrgast kann bei Verspätungen sein Geld zurückverlangen. „Wenn wir das zu vertreten haben“, erklärt Willi Nibbe. Etwa, wenn eine Fähre kaputt ist. Oder ein Fährführer erkrankt und die Fahrgäste deshalb eine halbe Stunde warten müssen. Für den Verkehr auf der Trave dagegen kann der Stadtverkehr nichts. Die anderen Schiffe haben Vorfahrt vor der querenden Priwallfähre. „Wenn drei Schiffe kommen, können wir ja nicht losfahren“, sagt Willi Nibbe. Im konkreten Fall bekommen Fahrgäste ein Formular, das sie einreichen können. „Wir werden das großzügig handhaben“, sagt Nibbe. Denn im Zweifel werde der Nachweis, dass der Stadtverkehr an der Verspätung gar nicht schuld war, teurer, als die Fahrkarte zu erstatten.

An der Tariferhöhung ist nicht mehr zu rütteln. Aber die Fahrgäste können sich damit trösten, dass sie vor weiteren Preiserhöhungen erst einmal Ruhe haben: Vor dem 31. August 2018 gibt es keine neuen Tarife. Das hat der Aufsichtsrat beschlossen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Ulrich Pluschkell (SPD) betont, dass die Fähre in Travemünde mittlerweile kostendeckend fährt. „Aber den Busverkehr in Lübeck müssen wir immer noch bezuschussen.“ Der immer mal wieder auftauchenden Forderung, die Fähre zu den Bussen in den Tarif des öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) einzugliedern, erteilt er eine Absage und begründet das unter anderem mit der Überfahrt, für die Fußgänger ab April 1,30 Euro zahlen. Im ÖPNV wäre das mehr. „Dann würde es eine Kurzstrecke sein und 1,80 kosten. Und das wollten wir den Menschen nicht antun“, sagt Pluschkell. » Der Travemünder Ortsrat hat Willi Nibbe und Ulrich Pluschkell zu seiner Sitzung am Mittwoch, 8. Februar, um 19 Uhr im Travemünder Gesellschaftshaus, Torstraße 1, eingeladen. Die Veranstaltung ist öffentlich.

So steigen die Fährpreise
Ab 1. April 2017 kostet die Einzelfahrkarte für Erwachsene 1,30 Euro (vorher 1,20 Euro). Die Schülermonatskarte kostet 20,70 Euro (19,70 Euro) und die Monatskarte für Erwachsene 31,10 Euro (29,60 Euro). Für eine Einzelfahrt mit dem Pkw ohne Personen bezahlen die Kunden ab April 3,90 Euro (3,70 Euro). Die Fahrzeugmonatskarte ohne Personen kostet dann 95,80 Euro (91,20 Euro). Die Jahreskarte für Pkw wird zukünftig 641,00 Euro (610,00 Euro) kosten. Die Fährkostenbefreiung für Lübecker mit ersten Wohnsitz auf dem Priwall, die die Fähre zu Fuß nutzen, und deren Kinder bleibt bestehen.
HN
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Eine Antwort auf „Priwallfähre: Der Tarif wird um fünf Prozent erhöht“

  1. Helga Benner sagt:

    Was kostet denn die Fähre mit dem Auto von priwall nach Lübeck bzw. umgekehrt?
    Wir sind im Urlaub und möchten morgen einen Ausflug von Boltenhagen machen.

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