Politische Bildung „made in Malente“

Claudia Burgdorf und Dr. Hauke Petersen stellten vergangene Woche das Jahresprogramm 2017 der Gustav- Heinemann-Bildungsstätte vor, die seit 1968 in Malente tätig ist. (Graap)

Gustav-Heinemann-Bildungsstätte stellt Jahresprogramm vor – Themen stets am Puls der Zeit.

45 Zimmer, 62 Betten, vier Seminarräume sowie jährlich gut 1500 Gäste und 10000 Übernachtungen – das ist die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte in Malente in Zahlen. Seit fünf Jahrzehnten hat sich die Einrichtung die politische Bildung auf die Fahnen geschrieben. „In diesem Jahr bieten wir rund 80 Seminare an, die sich von der Sozial- bis zur Europapolitik mit einem breiten Themenspektrum beschäftigen“, erläutert Studienleiter Dr. Hauke Petersen.

Dabei ist die Bildungsstätte stets am Puls der Zeit. „2017 lautet unser Schwerpunktthema ,Religion und Politik‘. Im Jahr des 500. Reformationsjubiläums wollen wir fragen, wie sich das Verhältnis zwischen Religion, Gesellschaft und Staat entwickelt hat“, so Petersen. Im Wahljahr thematisieren die Seminare außerdem Rechtspopulismus und Flüchtlingskrise. Ein Teil der Angebote ist auch Kunst und Kultur gewidmet – vom kreativen Schreiben bis zur Malwerkstatt. Die meisten Seminare sind als Bildungsurlaub anerkannt. Hierzulande haben Arbeitnehmer Anspruch auf persönliche Weiterbildung an fünf Werktagen pro Jahr.

Die Idee, politische Bildungsarbeit als Beitrag zu Stärkung der Demokratie an den Mann und die Frau zu bringen, entstand vor 50 Jahren. „1967 wurde unser Trägerverein gegründet, im Jahr darauf die Bildungsstätte am Kellersee errichtet. Das wollen wir 2018 groß feiern“, kündigt Verwaltungsleiterin Claudia Burgdorf an. Sie freut sich, dass die immer wieder erweiterte Einrichtung fast das ganze Jahr über belegt ist. „Auch deshalb, weil wir das Tagungshaus auch an Vereine, Gewerkschaften und andere Gruppen vermieten.“

Abseits des Programms bietet die Bildungsstätte aber auch spezielle Vermittlungskonzepte an. So haben vergangene Woche 40 Schüler eines Beruflichen Gymnasiums aus Lübeck an einem dreitägigen Seminar über die europäische Außen- und Sicherheitspolitik teilgenommen, dessen Abschluss eine Diskussion mit Landespolitikern darstellte. „Unser besonderes Anliegen ist es, junge Menschen für Politik zu interessieren. Deshalb sprechen wir Schulen für solche Projekt direkt an. Der Gedanke ist, dass Schüler sich das Thema zunächst gemeinsam erarbeiten, um dann auf Augenhöhe mit den Politikern diskutieren zu können“, erläutert Petersen die Idee. Von einem sind die Macher überzeugt: Nur getragen von gut informierten, engagierten und kritischen Bürgern kann sich Demokratie entfalten und gedeihen. »Das Jahresprogramm und weitere Infos finden sich online unter www.heinemann-bildungsstaette.de und auf Facebook.

vg
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