Auf Wiedersehen, St. Matthäi

36 Jahre lang war Johannes Ströh Pastor in St. Matthäi. Nun geht er in den Ruhestand. (Ines Langhorst)

Pastor Johannes Ströh wird am 5. Februar in den Ruhestand verabschiedet.

Vor 36 Jahren ist Johannes Ströh ins Pastorat an der Schwartauer Allee gezogen. Jetzt packt er seine Kisten, Kartons und Koffer. Pastor Ströh verlässt seine Kirchengemeinde St. Matthäi und geht in den Ruhestand.

„Über 36 Jahre in derselben Gemeinde im Dienst – und niemandem ist dabei langweilig geworden. Das muss man erstmal schaffen! Ich danke Pastor Johannes Ströh sehr für diesen Dienst“, sagt Pröpstin Petra Kallies. Ob im Kirchenkreisrat oder der Gemeindediakonie – Johannes Ströh hat sich über die Gemeindegrenzen hinaus engagiert. In den letzten acht Jahren war Johannes Ströh auch stellvertretender Propst in Lübeck. „Er kann sehr aufmerksam zuhören, Kompliziertes gut zusammenfassen und klugen Rat geben, wenn das gewollt ist. Unsere regelmäßigen Gespräche werden mir fehlen. Ich wünsche ihm und seiner Frau Gottes Segen für den Ruhestand; und viel Freude an allem, wofür jetzt endlich Zeit ist.“

Am Sonntag, 5. Februar, wird er in einem Gottesdienst um 15 Uhr verabschiedet. Ein paar Tage Urlaub hat er noch. „Ab März bin ich weg“, sagt Johannes Ströh. Ein halbes Jahr will er sich ausklinken. Doch der Theologe kann sich gut vorstellen, in Vertretung wieder auf die Kanzel zu steigen. Dass er gebraucht wird, steht außer Frage. „Die Pastorenzahl hat sich halbiert“, erinnert sich Ströh.

Überhaupt ist vieles anders geworden. Früher war die Matthäi-Gemeinde mit ihrer Kirche an der Schwartauer Allee und dem Gemeindehaus an der Westhoff-Straße mitten in einem Arbeiterquartier. „Die Menschen verdienten ihr Geld unten in den Werften“, so Ströh. Heute seien mehr als 50 Prozent der Wohnungen Single-Haushalte. In den kleinen Häusern und Wohnungen hätten früher sechs bis acht Menschen gewohnt. Heute sind es ein bis zwei, weiß Ströh.

Nicht verändert hat sich hingegen das Profil der Kirchengemeinde. Sie hat von Beginn an eine pietistische Prägung und versteht sich zugleich als Volkskirche. „Wir laden die Menschen zum Glauben ein und in die persönliche Beziehung mit Christus zu gehen“, so Ströh. Der Gottesdienst stehe seit jeher in der Mitte. Hauskreise und kleinere Gruppen schaffen zudem Austausch und Zeit für gemeinsames Gebet. „Gott begegnet uns als Person“, so Ströh.

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