
Katja Lauritzen, Geschäftsfüherin des OHT, sowie (von links) Landrat Reinhard Sager, Verkehrsminister Reinhard Meyer, Dr. Can Özren, Pressesprecher der IHK zu Lübeck und Thoralf Jarck, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck, begleiteten die Präsentation der Studie in Scharbeutz. (AB)
Analyse prognostiziert Vor- und Nachtteile für Küstenorte.
Im Auftrag des Ostsee-Holstein-Tourismus (OHT) mit Beteiligung des Landes Schleswig-Holstein, des Kreises Ostholstein, der IHK zu Lübeck und Femern A/S wurde vom Kieler Institut für Tourismus und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT) eine Analyse zur Auswirkung der Festen Fehmarnbelt-Querung auf den Tourismus erstellt.
Besonders nach der Fertigstellung der Festen Fehmarnbeltquerung erwarten die Autoren der Studie positive Impulse für den Tourismus. Diese resultieren zum einen aus der besseren Erreichbarkeit der Region unter anderem mit der Bahn – auch aus Skandinavien. Zum anderen belegt die Studie, dass eine zusätzliche Nachfrage aus den Quellmärkten Dänemark und Schweden im Tages- und Kurzreisesegment entstehen kann. Hierfür sind entsprechende auf diese Zielgruppe abgestimmte Angebote und Maßnahmen notwendig. Während der Bauphase ist allerdings mit vereinzelten Beeinträchtigungen zu rechnen, heißt es in der Analyse des Instituts für Tourismus und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT). Die Ursache dafür sei weniger die Baustelle selbst als vielmehr die mehrjährige, vollständige Einstellung des Bahnverkehrs mit Dänemark.
Auf der Präsentation war viel von Hoffnungen und Möglichkeiten die Rede. „Wir hoffen sehr, dass die positiven Effekte überwiegen und der Tourismus langfristig vom Fehmarnbelttunnel profitieren wird“, so Katja Lauritzen, Geschäftsführerin des OHT. Die Studie zeige jedoch auch, dass die Feste Fehmarnbelt-Querung für den Tourismus in der Region auch Schatten bringe. „Allein der Tunnel bringt für den Tourismus kaum Effekte“, ergänzt Lauritzen. So prognostiziert die Studie beispielsweise für die Orte Scharbeutz und Timmendorfer Strand unter anderem potenzielle Umsatzverluste von zirka 0,5 Millionen Euro pro Jahr durch die Beeinträchtigung der Erreichbarkeit per Bahn durch die Verlegung der Haltepunkte.
Fehmarn dagegen könnte mit zusätzlichen 2,8 Millionen Euro durch etwa 100 000 Baustellenbesucher und 10000 Fachbesucher pro Jahr rechnen. Wirtschaftsminister Meyer (SPD) sieht ausschließlich Chancen für den Tourismus in Schleswig-Holstein: „Die Fehmarnbelt-Querung ist für den Tourismus in Schleswig-Holstein von großer Bedeutung. Mit Blick auf eine wachsende Zahl skandinavischer Gäste kann der geplante Tunnel eine neue Dynamik unterstützen. Zuvor ist aber auch wichtig, dass wir bereits in der Bauphase durch ein abgestimmtes Baukonzept die Erreichbarkeit der Urlaubsregion jederzeit sicherstellen.“ Die Studie steht unter www.ostsee-schleswig-holstein.de/fehmarnbelt.html zum Download bereit.