Am 8. Januar hatte die Partei Alternative für Deutschland (AfD) zum Dreikönigstreffen ins Eutiner Brauhaus eingeladen. Nicht nur gut 60 Protestler vor der Tür haben sich gefragt, wieso die Gastwirte den Rechtspopulisten ihre Räume zur Verfügung stellen. Auch die Eutiner Grünen kritisieren dies in einem offenen Brief ans Brauhaus: „Sie haben als Gastgeber der nationalpopulistischen AfD den demokratischen Konsens verlassen. Dies wiegt umso schwerer, weil Sie als Betreiber eines großen Versammlungsortes in Eutin eine öffentliche Person sind und eine besondere Verantwortung für das soziale Miteinander in unserer Stadt haben. Wenn Sie die AfD auch noch auf eine Stufe mit den Grünen und den anderen Parteien in Eutin stellen, beleidigen Sie damit uns als Eutiner Kommunalpolitiker und Menschen, die sich für eine pluralistische und tolerante Gesellschaft einsetzen. Eine Partei, die mit einer bewusst nationalistisch-völkischen und verletzenden Sprache Hass predigt, die mit haarsträubenden Behauptungen unwahrhaftig und hetzerisch Meinung machen will und gleichzeitig für sich das demokratische Versammlungsrecht in Anspruch nimmt, gehört nicht in das Spektrum der demokratischen Parteienlandschaft.“ Die Grünen haben beschlossen, das „Brauhaus“ künftig zu boykottieren.
Die Brauhaus-Betreiber haben ihre Entscheidung in einer Stellungsnahme auf Facebook gerechtfertigt: „Es wäre höchst undemokratisch, wenn wir einer zugelassenen, nicht als verfassungswidrig eingestuften Partei unsere Räume versagen. Es ist nicht die Aufgabe von uns Gastronomen, Politik zu betreiben, indem wir unsere Räume dem einen zur Verfügung stellen und dem anderen nicht.“
Zuletzt hatte die AfD auf Landesebene von sich reden gemacht, weil sie mit einem Rechtsanwalt zusammenarbeitet, der als Verteidiger der NPD berüchtigt ist. vg