Neujahrsempfang: Bürgermeister Behnk fordert Mut für die Zukunft

Wie die meisten Gäste steckte auch Sandra Dankert etwas Geld in die Spendenbüchse der Sternsinger. Es freuen sich Pia (8) und Flora (7). Und Urban Sketcherin Ulrike Plötz (rechts) zeichnete während der Veranstaltung Szenen des Empfanges.

Bürgermeister findet auf dem Neujahrsempfang deutliche Worte gegen Blockierer.

Den „einmaligen Schwung der Landesgartenschau“ mitnehmen – das riet Landrat Reinhard Sager den Eutinern beim gemeinsamen Neujahrsempfang von Stadt und Aufklärungsbataillon am Sonntag in den Schlossterrassen. Angesichts der sehr verbissen geführten Diskussionen um die Stadtsanierung und das Haus des Gastes ist das sicher leichter gesagt als getan.

Vor 350 Gästen fanden aber auch Bürgervorsteher Dieter Holst und Bürgermeister Carsten Behnk deutliche Worte zur aktuellen Situation. Holst wünschte sich für 2017 mehr Ehrlichkeit und Achtung vor dem anderen: „Im Umgang miteinander gibt es in Eutin sehr viel Luft nach oben – da beziehe ich auch die Stadt selbstkritisch mit ein.“ Er habe kein Verständnis dafür, wenn mit Halb- und Unwahrheiten Stimmung gemacht werde und das Gemeinwohl aus dem Blick gerate. Und Bürgermeister Behnk rief dazu auf, nicht im Streit zu verharren, sondern die Kräfte zu bündeln und Eutin mit Mut und Entschlossenheit in die Zukunft zu führen.

„Was wünsche ich mir für das neue Jahr? Weise, mutige und zügige Entscheidungen, einen fairen, demokratischen Umgang in der Stadt und dass das Ergebnis des Bürgerentscheids zum Haus des Gastes zum Wohl der Stadt ausfällt, es Eutin nicht in seiner Entwicklung bremst“, betonte Behnk. Er appellierte an die Bürgerinitiative, einer Zusammenlegung des Abstimmungstermins mit der Landtagswahl am 7.

Mai zuzustimmen. „Dann hätte der Entscheid aufgrund der höheren Wahlbeteiligung eine größere Legitimation, und wir sparen erhebliche Kosten.“ Behnk machte unmissverständlich klar, dass es für das Gebäude kein tragfähiges Zukunftskonzept gebe und eine zukunftsfähige Entwicklung der besten Fläche Eutins mit dem „aus der Zeit gefallenen Gebäude“ nicht zu schaffen sei. „Die 2,8 Millionen Euro, die die Sanierung des Haus des Gastes kosten würde, werden an anderer Stelle viel dringender gebraucht“, so Behnk.

Hart ins Gericht ging der Bürgermeister auch mit der Wirtschaftsvereinigung. „Der von ihr geforderte Stopp der Stadtsanierung hätte fatale Folgen. Ich kann zwar die Sorgen der Kaufleute verstehen, aber deshalb wollen die Innenstadt ja attraktiver machen“, unterstrich der Bürgermeister. Er erinnerte daran, dass die Pläne über Jahre in einem mustergültigen Verfahren mit viel Bürgerbeteiligung erarbeitet worden seien. Mit Blick auf die Unternehmer, die gar ein Bürgerbegehren gegen die Stadtsanierung anstreben, sagte Behnk, dass kurzfristige persönliche Einzelinteressen nicht dem Gemeinwohl entgegenstehen dürften. „Eutin hat in den nächsten Jahren viel vor. Diese Multiprojektlage erfordert, dass wir uns auf das Wesentliche und Dringende konzentrieren.“ Als Beispiele nannte Behnk den Umbau des ZOB, den Neubau des Feuerwehrhauses, die Sanierung des Bahnhofs und der Schlossterrassen, die Ansiedlung eines Hotels, den Bau der Jugendherberge und die Daueraufgabe der Integration von Flüchtlingen.

Durch die Landesgartenschau (LGS) gebe es eine Aufbruchstimmung in der Stadt. Das betriebswirtschaftliche Ergebnis sei zwar nicht so gut, aber Eutin habe landesweit auf sich aufmerksam gemacht und nachhaltige Werte geschaffen – vom Seepark über die Stadtbuchtpromenade bis zum Küchengarten, wo übrigens die Showküche für zunächst zwei weitere Jahre in Betrieb bleibt. „Der Erfolg der LGS wird sich in den nächsten fünf bis sieben Jahren zeigen“, erläuterte Behnk. Der Verkauf von sechs Grundstücke im Gewerbegebiet beweise, dass man auf dem richtigen Weg sei.

Gute Nachrichten überbrachte der Chef der Eutiner Aufklärer: Bis auf zwölf noch im Kosovo stationierte Soldaten seien alle Männer und Frauen heil von ihren Einsätzen in Mali und Afghanistan in die Rettberg-Kaserne zurückgekehrt. 2017 könne man sich ganz auf die Ausbildung konzentrieren. vg

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