
Ehefrau Gudrun hat Johannes Filke für die ehrenamtliche Tätigkeit den Rücken freigehalten. (Graap)
Malenter Neujahrsempfang wurde auch für einen Blick zurück und in die Zukunft genutzt.
Stimmungsvoller Jahresauftakt in Malente: Mit Jazz, dem Besuch der Sternsinger, zwei Sketchen der Lenter Gill, der Bürgerpreisverleihung an Johannes Filke und einer routinierten Rede der frisch gewählten Bürgermeisterin Tanja Rönck ging am Sonnabend der traditionelle Neujahrsempfang der Gemeinde im fast vollbesetzten Kursaal über die Bühne.
Während Amtsvorgänger Michael Koch erstmals das Geschehen entspannt im Publikum verfolgen konnte, wagte sich Tanja Rönck an Rückblick und Vorschau. 2016 habe in Malente Spuren hinterlassen. Als Beispiele nannte sie die Einrichtung des Bürgerbüros im Sommer, die Bürgermeisterwahl, die von den Gremien einstimmig beschlossenen Neubeschaffungen für die Feuerwehren oder die auch dank vieler Ehrenamtler lautlos vonstatten gehende Integration Geflüchteter. Erfolgreich auf den Weg gebracht worden sei auch der Zukunftsprozess Malente 2030. „Es gilt, aus der Randlage der Gemeinde eine Stärke zu machen. Daran können alle Malenter mitwirken und sich einbringen“, so Rönck. Auch den gerade gestarteten Bürgerbus lobte die Verwaltungschefin in den höchsten Tönen. „Es ist riesig, was hier mit ehrenamtlichen Engagement auf die Straße gebracht wurde. Der Bus wird die Mobilität und damit das soziale Leben vor Ort verbessern. Das Projekt wird aber nur dann ein Erfolg, wenn Sie auch einsteigen“, appellierte Rönck an die Bürger, das kostenlose Angebot auch zu nutzen.
Für 2017 stellt die Bürgermeisterin den Beginn des Neubaus des Aldi-Marktes und den Start der Sanierung des Bahnhofes in Aussicht. „Es ist nur noch eine Frage der Zeit, erste Arbeiten am Bahnhofsgebäude haben schon begonnen“, so ihr Eindruck nach einem Gespräch mit dem Eigentümer. „Der Besitzer schließt die Sanierung eines anderen Bahnhofs zunächst noch ab. Und wenn er es in Malente so macht wie dort, wird es schnuckelig“, ist Rönck überzeugt. Mit dem geplanten Neubau des Schulzentrums habe Malente die Zeichen der Zeit erkannt. Jeder Euro für dieses Projekt mit Leuchtturm-Charakter werde sich in der Zukunft auszahlen. 2017 gelte es außerdem, das touristische Marketing neu zu organisieren. „Nach 13 Jahren GLC müssen wir neue Strukturen finden, aber den Tourismus dabei nicht neu erfinden. Das wird uns nur miteinander gelingen.“
Den Bürgerpreis 2016 verlieh Bürgervorsteher Rainer Geerdts anschließend an Johannes Filke, der seit 37 Jahren in der ehrenamtlichen Rentenberatung tätig ist. „Fast zwei Malente Generationen sind Ihnen über den Weg gelaufen. Bis heute treibt Sie um, Menschen auf ihrem Weg behilflich zu sein. Sei es in jungen Jahren, wo der Grundstein für das spätere Berufsleben gelegt wird oder auch in späteren Jahren, wenn es um die Rente geht und so mancher wegen der Vielzahl von Formularen an den Rand der Verzweiflung gerät“, sagte Geerdts. Und Pfarrer Bernd Wichert lobte Filke als „leuchtendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement“. Davon zeugten auch 30 Jahre Arbeit im Kirchenvorstand der katholischen Gemeinde. Der 84-jährige Filke wird sich im September aus der Rentenberatung, die jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr im Rathaus stattfindet, zurückziehen. vg