Der 50. ist auch der letzte Band

Auf die 50 Jahrbücher darf der Verein stolz sein. „Das ist es, was vom Heimatverband bleibt“, sagen Frank Petzold (links) und Klaus Langenfeld. (Graap)

Heimatverband Eutin gibt vor seiner Auflösung noch ein Jahrbuch heraus.

Die Jahrbücher für Heimatkunde sind das Vermächtnis des Heimatverbandes Eutin. Der Verein zur Pflege und Förderung der Heimatkunde im Eutinischen löst sich mit Ablauf des heutigen Tages auf (wir berichteten). Zuvor haben Schriftleiter Klaus Langenfeld und der Vorsitzende Frank Petzold noch den 50. Band der Reihe fertiggestellt, der im Januar an die Mitglieder verschickt wird, aber auch von weiteren Interessierten erworben werden kann.

Während es zuletzt schwierig war, für die alltägliche Vereinsarbeit Helfer zu gewinnen, „hatten wir nie Probleme, Autoren für das Jahrbuch zu finden“, berichtet Petzold. Angefangen beim Ehrenvorsitzenden Gustav Peters über den langjährigen Schriftleiter Otto Rönnpag bis hin zu Ehrenbürger Ernst-Günther Prühs, der im November verstarb und dem ein Nachruf gewidmet ist. „Prühs war Gründungsmitglied des Verbandes und hat insgesamt mehr als 120 Beiträge für die Jahrbücher verfasst“, erläutert Petzold. Die Aufsätze haben sich von Beginn an mit Themen aus dem Gebiet des früheren Kreises Eutin beschäftigt und mancherlei Erkenntnisse über die Historie zutage befördert. „Die große Themenvielfalt hat die Schriftreihe auch stets lebendig gehalten. Anfangs waren viele Döntjes dabei, in den 90ern haben sich die Beiträge stark verwissenschaftlicht“, erzählt Klaus Langenfeld.

Der Jubiläumsband ist nun zugleich der letzte. Einen Großteil des Inhaltes nimmt ein Gesamtregister ein, das Frank Petzold zusammengestellt hat. Es gibt einen Überblick über alle veröffentlichten Artikel. Das dürfte auch deswegen interessant sein, weil es von nahezu allen Jahrbüchern noch antiquarische Exemplare gibt, die zu erwerben sind. Klaus Langenfeld, der sich schon immer schwerpunktmäßig mit Eutin um 1800 beschäftigt hat, beleuchtet „Johann Heinrich Voß und die Freiheitsideale seiner Zeit“. Karla Weiß liefert einen plattdeutschen Beitrag über den Märchenprofessor Wilhelm Wisser. Volker Jacobsen schreibt über „Die oldenburgisch-lübeckischen Bischöfe als Stadtherren Eutins“, Holger Jürgensen erinnert an Dr. Waldemar Bergmann, den Gründer der Kreisgruppe Eutin im Deutschen Bund für Vogelschutz. Und unter dem Titel „Eine Flucht vor 70 Jahren“ berichtet ein amerikanischer Tiermediziner aus Eutin über sein spannendes Leben. Traditionell werden außerdem der Vogel des Jahres 2016, der Stieglitz, und der Baum des Jahres, die Winterlinde, vorgestellt.

In Zukunft könnten Artikel aus dem Eutinischen möglicherweise im Jahrbuch der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde Oldenburg erscheinen, sollte sich der Verein entscheiden, sich für den Süden Ostholsteins zu öffnen. Die Autoren jedenfalls stünden Gewehr bei Fuß. »Das Jahrbuch 2016 ist Anfang Januar in der Buchhandlung Hoffmann und im Ostholstein-Museum in Eutin für 25 Euro erhältlich.

Alte Exemplare können bei Frank Petzold per E-Mail an hv-eutin@ t-online.de angefordert werden.

vg
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